Corona-Virus: Diese Airlines haben China-Flüge eingestellt

UPDATE: Flugstreichungen und Co.
Wie Airlines auf das Corona-Virus reagieren

Zuletzt aktualisiert am 31.01.2020
Wie Airlines auf das Corona-Virus reagieren
Foto: Flug Revue

Das Corona-Virus ist in aller Munde – und die Angst vor einer unkontrollierten Verbreitung wächst. Während Regierungen ihre Staatsbürger teils mit Sonderflügen nach Hause holen und dafür vor allem Großgerät à la Boeing 747 und Airbus A380 einsetzen, entscheiden sich immer mehr Fluggesellschaften, China als Reiseziel zeitweise aus ihrem Angebot zu streichen. Das Reich der Mitte sieht sich deshalb einer zunehmenden Isolation vom weltweiten Reiseverkehr gegenüber.

Lufthansa, Austrian und Swiss

Bereits vor zwei Tagen hatte die Lufthansa Group erklärt, sämtliche Flüge von und nach China bis mindestens zum 9. Februar auszusetzen. „Aus operativen Gründen“ sei die Buchungsannahme für Flüge nach China gar bis zum 29. Februar gestoppt. Das gelte sowohl für die Mutter-Airline Lufthansa als auch für die Tochtergesellschaften Swiss und Austrian. Alle Destinationen auf dem chinesischen Festland würden noch einmal angeflogen, um dort weilende Crew-Mitglieder und Passagiere zurück nach Deutschland zu bringen. Hongkong werde dagegen weiter planmäßig bedient.

Lufthansa

Andere Airlines aus Europa

Auch zahlreiche andere europäische Airlines fliegen China momentan nicht an. Von Air France kam diese Mitteilung am 30. Januar, ohne konkrete Angabe, wie lange der Stopp dauern wird. British Airways pausiert bereits seit Mittwoch und will bis mindestens Sonntag keine Flugzeuge nach China schicken. Virgin Atlantic stellt den täglichen Dienst nach Shanghai ab Sonntag für 14 Tage ein. Scandinavian Airlines (SAS) hat sich entschieden, zwischen dem 31. Januar und dem 9. Februar auf China-Flüge zu verzichten. Wie bei Lufthansa ist der Verkauf neuer Tickets für die SAS-Routen nach Shanghai und Peking bis zum 29. Februar gesperrt. Finnair möchte das chinesische Festland bis einschließlich 29. Februar grundsätzlich nicht mehr bedienen. Iberia pausiert ihre drei wöchentlichen Flüge von Madrid nach Shanghai und macht eine Wiederaufnahme von der Entwicklung der Situation abhängig. In Italien kam das vorübergehende Aus von ganz oben: Die Regierung hat nach Bekanntwerden zweier Infektionsfälle im Land sämtliche China-Flüge untersagt. Aus der Türkei kommt derweil die Meldung, dass Turkish Airlines ebenfalls bis einschließlich 9. Februar nicht mehr nach China fliegt.

Patrick Zwerger

KLM fliegt weiter nach Shanghai und Peking

Die niederländische KLM sieht dagegen vorerst davon ab, ihre China-Flüge komplett auszusetzen. Aufgrund eines spürbaren Buchungsrückgangs werde das Angebot jedoch reduziert, die Verbindungen von Amsterdam nach Chengdu und Hangzhou sind seit Donnerstag stillgelegt. Seit Freitag ist das auch für Flüge nach Xiamen der Fall. Linienflüge nach Shanghai bietet KLM dagegen weiter an, hat die Umläufe allerdings von elf auf sieben pro Woche reduziert. Die Flüge nach Peking – regulär sieben in der Woche – finden planmäßig statt.

Airlines aus den USA und Kanada

Auch die großen US-Airlines setzten vorerst eher auf eine Reduzierung des China-Flugangebots statt auf eine Zwangspause. Das hat sich inzwischen aber geändert: Sowohl American Airlines als auch Delta Air Lines verkündeten am Freitag, sämtliche Flüge nach China einzustellen. American will bis zum 27. März pausieren, Delta gar bis zum 30. April. Seitens der US-Regierung besteht außerdem eine entsprechende Reisewarnung. Als erste große US-Airline hatte zuvor United angekündigt, ab dem 1. Februar alle Flüge nach Peking, Hongkong und Shanghai für eine Woche auszusetzen. Air Canada hat ihr Angebot ebenfalls heruntergefahren, will aber bis auf Weiteres weiter nach China fliegen

Airlines aus Ostasien

Besonders dicht dran am Ausbruchsland des Corona-Virus sind die Airlines aus Ostasien. In Südkorea hat Asiana Airlines erklärt, sämtliche China-Flüge ab dem Wochenende zu pausieren. Korean Air verzichtet bereits seit dem 23. Januar bis mindestens zum 27. März auf die vier wöchentlichen Flüge von Seoul in den „Seuchenherd“ Wuhan – ebenso wie Cathay Pacific aus Hongkong, die Wuhan mit der Tochter-Airline Cathay Dragon regulär ebenfalls anfliegt. Sowohl Cathay als auch Korean Air setzen sonstige Flüge nach China vorerst in eingeschränktem Maß fort, haben aber angekündigt, im Bedarfsfall die Flüge auch komplett auszusetzen. Auch Hong Kong Airlines und Eva Air aus Taiwan schränken ihr Angebot vorübergehend ein. Singapore Airlines und die malaysische Air Asia fliegen China ebenfalls in eingeschränktem Umfang an. Japan Air Lines dagegen behält vorerst alle geplanten Flüge im Angebot, hat sein Kabinenpersonal jedoch angewiesen, auf entsprechenden Strecken Schutzmasken zu tragen. Ähnliches gilt für All Nippon Aiwways (ANA) und Thai Airways.

Ethiopian Airlines fliegt weiter

Keine Konsequenzen aus der Corona-Krise zieht man aktuell auch bei Ethiopian Airlines. Afrikas größte Fluglinie verkündete am Donnerstag auf Twitter, alle Flüge nach Peking, Shanghai, Guangzhou, Chengdu und Hongkong fänden planmäßig statt. China sei einer der wichtigsten und ältesten Märkte für Ethiopian. „Wir arbeiten mit allen relevanten chinesischen und äthiopischen Behörden zusammen, um unsere Passagiere und Crews nach den Richtlinien der IATA, der Weltgesundheitsorganisation und der US-amerikanischen Seuchenschutzbehörde CDC vor dem Coronavirus zu schützen“, heißt es in der Stellungnahme weiter.

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Ural Airlines, Lion Air und Air India

Die russische Ural Airlines dagegen stellt nicht nur Flüge in die chinesischen Städte Haikou, Xian und Ordos ein, sondern streicht auch ihre Flüge nach München, Paris, Rom und Sapporo – mit der Begründung, dort seien oft chinesische Reisegruppen anzutreffen. Chinas Hauptstadt Peking und Harbin im Nordosten Chinas werden derweil weiter plangemäß bedient. Dagegen stellt Air India ihre Flüge nach Shanghai bis Mitte Februar ein und hat auch ihr Angebot nach Hongkong reduziert. Lion Air aus Indonesien streicht zum 1. Februar ebenfalls sämtliche China-Verbindungen.