Der weltweite Handel mit E-Commerce-Gütern kennt derzeit nur einen Weg: steil nach oben. Für Paketdienstleister ist das einerseits erfreulich, können sie sich vor Arbeit doch kaum retten. Auf der anderen Seite verlangt die enorme Nachfrage aber auch mehr Kapazität – und das wohl nicht nur kurzfristig: "Obwohl die gegenwärtige Gesundheitskrise viele Lebensbereiche zum Stillstand gebracht hat, gibt es beim Welthandel keine Pause", sagt John Pearson, Chef von DHL Express. Und weil Pearson die Überzeugung hegt, "dass E-Commerce ein anhaltender Megatrend ist", beginnt sein Unternehmen das neue Jahr mit einer Order: DHL bestellt bei Boeing acht farbrikneue 777-Frachter.

Die 777 bewährt sich bei DHL
Die großen Fracht-Zweistrahler sollen ab 2022 ausgeliefert werden, teilte DHL gestern in einer Presseerklärung mit. Dazu sicherte sich die Airline Optionen auf weitere vier Exemplare des leistungsstärksten Cargo-Twins der Welt. Es ist bereits die zweite Order über neue Boeing 777, die DHL platzierte: 2018 bestellte der Express-Dienstleister 14 Flugzeuge, wovon inzwischen zehn geliefert sind. Dazu kommen einige gebrauchte Triple Seven, die zuvor bei anderen Airlines flogen. Die 777-Frachter werden von Partner-Airlines wie AeroLogic, Kalitta oder Southern Air betrieben, tragen jedoch teilweise das klassische DHL-Gelb.

Nachaltig, sparsam, leistungsstark
Mit den neuen Frachtern will DHL Express jedoch nicht nur die große Nachfrage stillen. Die Investition sei auch ein wichtiger Schritt, um die eigenen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, betonte das Unternehmen. Verglichen mit der älteren Boeing 747-400 emittiere die 777F im Einsatz 18 Prozent weniger CO2 und sei der gegenwärtig effizienteste Flugzeugtyp am Markt. Das bringe DHL Express einen Schritt näher an die anvisierte Marke von null Emissionen bis 2050. Die hohe Reichweite von 9.200 Kilometern bei voller Nutzlast ermögliche zudem interkontinentale Flüge ohne Zwischenstopps – und damit gleichermaßen kürzere Reisezeiten und weniger Landegebühren.