Airbus will bis Mitte der 2030er Jahre ein wasserstoffbetriebenes Regionalflugzeug auf den Markt bringen. Dafür muss nicht nur die passende Antriebs- und Tanktechnologie entwickelt werden, sondern auch die Infrastruktur am Boden. Mit diesem Thema beschäftigt sich vier Jahre lang das europäische Forschungsprojekt GOLIAT (Ground Operations of LIquid hydrogen AircrafT), das von Airbus geleitet wird. Gefördert wird es mit 10,8 Mio. Euro aus dem EU-Rahmenprogramm Horizont Europa.
Neben Airbus (Frankreich, Deutschland und Großbritannien) sind neun Partner aus ganz Europa beteiligt: aus Deutschland der Brennstoffzellenantriebsentwickler H2FLY, der Flughafen Stuttgart und die Leibniz-Universität Hannover, die TU Delft, die Royal Schiphol Group und der Flughafen Rotterdam Den Haag aus den Niederlanden, Chart Industries (Tschechien und Italien), Vinci Airports (Frankreich und Portugal) sowie der Flughafen Budapest (Ungarn).
Demo in kleinem Maßstab
Das Konsortium will zeigen, wie Technologien zur Handhabung und Betankung von Flüssigwasserstoff (LH2) mit hohem Durchsatz entwickelt und sicher und zuverlässig für den Flughafenbetrieb eingesetzt werden können, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung vom Donnerstag. Im Rahmen von GOLIAT soll der Bodenbetrieb mit LH2 an drei Flughäfen (darunter Rotterdam Den Haag und Lyon-Saint Exupéry) in kleinem Maßstab demonstriert werden. Der Blick geht aber auch auf LH2-Betankungstechnologien für künftige größere Verkehrsflugzeuge. Die Projektbeteiligten wollen zudem Rahmenbedingungen für Standardisierung und Zulassung für künftigen LH2-Betrieb erarbeiten.
"Wir sind nach wie vor der Meinung, dass Wasserstoff ein wichtiger Kraftstoff für die Zukunft der Kurzstreckenluftfahrt sein wird. Wir freuen uns, dass wir dazu beitragen können, die Voraussetzungen für einen weit verbreiteten täglichen Einsatz von Flüssigwasserstoff auf Flughäfen zu schaffen", so Karine Guenan, Vice President des ZEROe-Ökosystems bei Airbus.