Dubai, 9. Januar 2022: Emirates-Flug 524 ist startklar. Ziel der Boeing 777-300ER ist an diesem Tag Hyderabad. Auf Runway 30R nimmt die Crew den Startlauf auf. Ein Stück weiter unten überquert im gleichen Moment eine 777-300ER, Emirates-Flug 568 nach Bangalore, die Piste 30R. Unterdessen nimmt EK524 weiter Tempo auf. Laut Quellen des Flugunfall-Portals "Aviation Herald" brechen die Piloten auf Anweisung des Towers den Startvorgang "aus hoher Geschwindigkeit" ab, die Rede ist von mehr als 100 Knoten (185 km/h) – und rollen auf der Startbahn aus.
Keine Freigabe?
Jetzt wird untersucht, wie es dazu kommen konnte. Der "Aviation Herald" berichtet unter Berufung auf zwei voneinander unabhängige Quellen, dass die EK524-Crew ohne Freigabe des Towers zum Start ansetzte. EK568 hatte demnach ein OK für die Überquerung des Runways und rollte nach dem Vorfall sicher zum Start.
Tiefflug über Wohngebiet
Der Zwischenfall ist für Emirates bereits die zweite heikle Situation binnen weniger Wochen auf der Startbahn 30R des Dubai International Airport. Am 20. Dezember 2021 war eine 777-300ER der Airline mutmaßlich unter fehlerhaften Parametern gestartet. Das Flugzeug hob erst hinter der Endmarkierung von der Runway ab, erzielte anfänglich eine äußerst geringe Steigrate – und überflog Hausdächer in Flughafennähe mit nur wenigen Metern Höhenabstand.