Bei den erstmals von der „New York Times“ gemeldeten Simulatortests am Wochenende war ein Dutzend Kundenpiloten von American Airlines, Southwest Airlines, United Airlines, Copa Airlines und Fly Dubai in Renton zugegen. Die Piloten und Fluglehrer wurden über die seitens Boeing vorgeschlagenen Verbesserungen informiert, zu denen auch Veränderungen der Cockpitanzeigen gehören. Anschließend wurden im Simulator noch einmal die MAX-Absturzsituationen aus Indonesien und Äthiopien unter Nutzung der alten und der neuen Software im Vergleich nachgestellt, aus denen sich nun angeblich alle Piloten bis zu einer sicheren Landung retten konnten.
Am Mittwoch dieser Woche solle die Informationsserie in größerem Maßstab mit rund 200 Piloten nahezu aller MAX-Betreiber fortgesetzt werden, meldete die „New York Times“. Boeing wolle damit gezielt alle heutigen und künftigen MAX-Betreiber und deren Heimat-Luftfahrtbehörden ansprechen. American Airlines hatte bereits angekündigt, nicht vor dem 24. April wieder mit der eigenen 737 MAX zu fliegen, selbst wenn die FAA das Muster mit Modifikationen wieder für Passagierflüge freigeben sollte. Damit fallen bei American täglich 90 Flugeinsätze aus.
Von Boeing neu entwickelt wurde ein automatischer Vergleich der Anstellwinkeldaten beider Sonden an den Bugseiten, um Meßfehler auszuschließen, die ungewollt das Trimmsystem MCAS auslösen könnten. Bei Messabweichungen über fünf Grad stellt sich das System MCAS ab und eine Warnung erscheint. Außerdem soll der Eingriff des Systems auf einmaliges Trimmen und dies maximal zehn Sekunden lang beschränkt werden und sich künftig durch die Piloten willentlich übersteuern lassen. Die FAA hat sich, entgegen anderslautenden Medienberichten, bisher noch nicht geäußert, ob und wann sie die Modifikationen anerkennt und wann die Flugsperre der MAX aufgehoben wird.