Ein ferngesteuertes S4-Testflugzeug von Joby Aviation ist am 16. Februar auf der Flugtestbasis des Unternehmens in Kalifornien abgestürzt. Es gab keine Verletzten, teilte Joby in einem sogenannten SEC Filing mit. Bei dem Unfallflugzeug handelt es sich um den älteren der beiden Prototypen. Erst im Januar hatte Joby das Rollout seines zweiten Prototypen gefeiert.
Der Unfall habe sich bei Tests außerhalb der später erwarteten Betriebsbedingungen ereignet. Laut Medienberichten war der Prototyp mit der Kennung N542AJ mit rund 435 km/h unterwegs, deutlich mehr als die angekündigte Maximalgeschwindigkeit von 320 km/h. "Experimentelle Flugtestprogramme sind absichtlich darauf ausgelegt, die Grenzen der Flugzeugleistung zu bestimmen, und Unfälle sind leider möglich. Wir werden die zuständigen Behörden dabei unterstützen, den Unfall gründlich aufzuklären", heißt es in der Mitteilung.
Indienststellung 2024 geplant
Die S4 ist ein Senkrechtstarter, der von sechs Elektromotoren und sechs schwenkbaren Propellern angetrieben wird. In ihm finden ein Pilot und bis zu vier Passagiere Platz. Die S4 soll eine Reichweite von 240 Kilometern haben.
Die Entwicklung der S4 begann 2009, ein originalgroßer Prototyp flog erstmals 2017. Seitdem sind nach Angaben von Joby Aviation mehr als 1000 Testflüge absolviert worden. Joby Aviation plant die Indienstellung der S4 im Jahr 2024. Das Unternehmen ist der erste eVTOL-Hersteller, der sich mit der US-Luftfahrtbehörde FAA Ende 2020 auf eine Part-23-Zulassungsbasis für die S4 einigte. Joby Aviation will die Flugzeuge selbst betreiben und Lufttaxi-Dienste anbieten.