Der Suchoi Superjet ist ein internationales Projekt: Der zweistrahlige Regionaljet besteht zu fast zwei Dritteln aus westlichen Komponenten. Seit der nach dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verhängten Exportbeschränkungen ist die Versorgung mit Bauteilen westlicher Lieferanten jedoch unterbrochen.
Deswegen treibt Russland jetzt den SSJ-New voran: praktisch baugleich mit dem Suchoi Superjet soll dieser aber ausschließlich russische Komponenten nutzen.
Vor kurzem hatte Sergey Chemezow optimistisch die Serienproduktion des SSJ-New für 2024 angekündigt.
"Dieser Jet hat ein Triebwerk, eine vollständig in Russland hergestellte Flugzeugelektronik, Zubehör und vor allem einen vollständig in Russland hergestellten Rumpf. Es gibt fast nichts, was importiert wird", so der Chef der staatseigenen Rostec-Gruppe, die die Muttergesellschaft aller großen russischen Flugzeugbauer ist.
Ambitionierter Zeitplan
Jetzt hat Hersteller Irkut hat den ersten Prototypen des SSJ-New auf das Flugtestgelände gebracht, berichtet das staatliche russische Luft- und Raumfahrtunternehmen United Aircraft Corporation (UAC). Nach dem Rollout soll das Flugzeug nach Angaben des Unternehmens erstmals betankt worden sein.
"Innerhalb weniger Wochen werden wir die Funktion aller neuen Flugzeugsysteme am Boden testen, um sicherzustellen, dass sie in der Luft korrekt funktionieren", sagte Irkut-Generaldirektor Andrey BoginskyIrkut.
Triebwerk ist nicht russisch
Doch ausgerechnet eine der wichtigsten Komponenten des Jets stammt immer noch nicht aus russischer Produktion: Das Testflugzeug ist nach wie vor mit dem SaM 146-Turbofantriebwerk ausgerüstet. Das ist nämlich eine Entwicklung von Powerjet, einem Joint Venture mit dem französischen Triebwerksbauer Safran.
Als rein-russisches Pendant dazu ist das Awiadwigatel PD-8 vorgesehen. Der vom größeren PD-14 der Irkut MS-21 abgeleitete Antrieb hat seine Zulassung jedoch noch nicht erhalten.
Bereits das zweite Testflugzeug des SSJ-New soll dann aber dann mit dem russischen Triebwerk ausgestattet werden.
