Mehr als ein Jahr lang musste die drittjüngste A380 von Singapore Airlines in der australischen Wüste ausharren: Am 26. April 2020 schickte Singapore die 9V-SKW ins Exil nach Alice Springs. Dort stand sich der Superjumbo in den folgenden Monaten die Reifen platt, zusammen mit sieben Schwestermaschinen. Den Rest der 19 Flugzeuge umfassenden A380-Flotte mottete Singapore am Heimat-Airport Changi ein. Ende 2020 kündigten die Asiaten an, von den 19 A380 zwölf wieder in Betrieb zu nehmen. Wenig später holten sie ein Flugzeug aus Alice Springs nach Hause, Der Rest der sieben abgeschobenen A380 blieb in der Wüste.
In der Wüste wachgeküsst
Vor rund einer Woche jedoch kehrte in eines der Exilflugzeuge wieder Leben ein. Zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkiet fuhren Techniker im Cockpit der 9V-SKW die Systeme hoch. Am gestrigen Mittwoch schließlich hob sich der auferstandene Doppelstock-Riese in Alice Springs tatsächlich wieder in die Luft. In drei Stunden und drei Minuten Flugzeit ging es zunächst nach Sydney. Dort wird sich ein Maintenance Team in den nächsten Tagen der A380 annehmen und sie auf Herz und Nieren durchchecken, bevor sie sich auf den Nachhauseweg nach Singapur begibt. Am Singapore-Hub in Changi wartet die 9V-SKW dann auf ihr Comeback im Passagierdienst.

Noch kein Comeback-Datum
Die 9V-SKW feierte ihren Jungfernflug in Toulouse am 20. September 2017. Im April 2018 stieß sie als 17. A380 zur Singapore-Flotte. Sie ist eine von fünf Singapore-A380, die bereits ab Werk bei Airbus die neue Kabine des Carriers erhielten. Wann sie, zusammen mit ihren Schwestermaschinen, wieder in den Dienst gehen kann, dazu gibt es seitens der Airline noch keine konkrete Information. Angesichts der wieder anziehenden Nachfrage nach Langstreckenflügen dürfte das Comeback der Superjumbos bei Singapore jedoch allmählich näherrücken. Derzeit fliegen mit Emirates, China Southern Airlines und Korean Air weltweit lediglich drei Fluggesellschaften mit der A380.