Boeing hatte die Maßnahmen am Montag angekündigt. Seit Mittwoch wird im gesamten Bereich "Puget Sound", also im Großraum Seattle, die Fertigung für zwei Wochen unterbrochen. Dieser Schritt folge nach der Erklärung einer Notlage durch den Bundesstaat Washington und diene dem Schutz der Mitarbeiter, ihrer Familien und der örtlichen Gemeinden, so Boeing. Man werde geordnet vorgehen, so dass die Kundeninteressen gebührend berücksichtigt würden. Nur eine kleine Bewachungsmannschaft und Wartungsteams für die Flugzeuge blieben im Dienst.
Boeing werde während der 14-tägigen Stilllegung die Regierungsanweisungen verfolgen und deren Folgen für die Fertigung berücksichtigen. Außerdem werde eine tiefgehende Reinigung und Desinfektion erfolgen, während man "rigorose Maßnahmen" für die Wiederaufnahme der Arbeit vorbereite, so der Hersteller. Danach folge eine "geordnete Wiederaufnahme" der Produktion, so Boeing.
Vor drei Tagen war ein langjähriger Boeing-Mitarbeiter an den Folgen einer Corona-Erkrankung gestorben. Er hatte als Vorarbeiter im Boeing-Werk Everett gearbeitet. Bislang sind unternehmensweit 29 Boeing-Mitarbeiter positiv auf Covid-19 getestet worden. Alleine in Everett arbeiten 35000 Boeing-Mitarbeiter im Dreischichtsystem. Hier werden die Flugzeuge der Programme 747, 777, 767 und 787 gebaut.
Das 737-Werk Renton ist wegen des MAX-Baustopps ohnehin in weiten Teilen vorübergehend still gelegt. Außerdem unterhält Boeing noch große Standorte am Flughafen Boeing Field in Seattle, mit Auslieferungszentrum, Entwicklungsabteilungen und Ausrüstungslinien, in Longacres, wo sich die Leitung der Verkehrsflugzeugsparte befindet, und am internationalen Flughafen von Seattle-Tacoma, wo sich ein großes Logistik- und Ersatzteilzentrum befindet.
Die Fertigung im zweiten 787-Endmontagewerk Charleston, South Carolina, läuft bisher weiter.