Superjumbo-Comeback
Auch Etihad zieht die A380 aus der Mottenkiste

Der Airbus A380 erlebt zurzeit weltweit bei vielen Airlines ein Comeback – wenn auch aus sehr unterschiedlichen Gründen. Nun reiht sich auch Etihad aus Abu Dhabi in den Kreis der Superjumbo-Rückkehrer ein. Man braucht die A380 aber nur für eine bestimmte Route.

Auch Etihad zieht die A380 aus der Mottenkiste
Foto: Patrick Zwerger

Eigentlich war die Karriere des weltgrößten Passagierflugzeuges bei Etihad Airways schon vorbei. Zumindest deutete lange Zeit wenig darauf hin, dass der Golf-Carrier aus Abu Dhabi wieder auf den Airbus A380 setzen könnte. Er sei "ziemlich sicher", dass man den Superjumbo bei Etihad nicht mehr sehen werde, sagte der damalige Airline-Chef Tony Douglas im Frühjahr 2021. Zu dieser Zeit standen sich die zehn A380 seiner Fluggesellschaft bereits an diversen Orten die Reifen platt. Inzwischen sind vier im franzöischen Tarbes eingelagert, sechs schlummern auf dem Flughafen Teruel in Spanien. Im Passagierdienst waren die Etihad-A380 zuletzt im März 2020 unterwegs gewesen.

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Etihad besitzt zehn Airbus A380, allesamt eingelagert. Vier kehren ab Sommer 2023 zurück in den Dienst.

"Sag niemals nie"

Doch in den Folgemonaten lichteten sich die Wolken über den Etihad-A380. "Sag niemals nie", orakelte Douglas im Spätsommer 2021 – um in einem Interview im Dezember 2021 nachzuschieben: Wenn die Nachfrage stimme, und sich die A380 wirtschaftlich betreiben lasse, sei sie "wieder drin". Seit Kurzem hat Etihad mit Antonoaldo Neves einen neuen Chef – und der von seinem Vorgänger prophezeite Fall tritt tatsächlich ein: Die Nachfrage nach Flügen ist laut Airline-Angaben über das Jahr 2022 stark angestiegen. Ab Sommer 2023 bringt Etihad deshalb "die geliebte A380" wieder zurück, wie der Carrier selbst in einer Mitteilung berichtet.

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Die für die Rückkehr vorgesehenen Maschinen werden Schritt für Schritt aus dem Tiefschlaf geholt.

Quartett für Heathrow

Insgesamt sollen vier der insgesamt zehn Maschinen in die aktive Flotte zurückkehren. Welche das im Einzelnen sein werden, dazu gibt es noch keine Angaben. Zum Einsatz kommen alle vier jedoch nur auf einer einzigen Route: der "Rennstrecke" zwischen Abu Dhabi und London-Heathrow. Der neue Etihad-Chef Neves begründete das Comeback des einstigen Flaggschiffs auch mit dem Feedback vieler Kunden: "Wir wissen, dass unsere Gäste, die die unglaubliche A380 und die preisgekrönten Kabinen von Etihad lieben, dies begrüßen werden. Wir haben beschlossen, dass es an der Zeit ist, einige unserer A380 wieder in die Flotte aufzunehmen." Die gestiegene Nachfrage habe den Vierstrahler "wieder rentabel gemacht."

Nach eigenen Angaben bereitet Etihad die Flugzeuge derzeit auf die Wiederaufnahme des Flugbetriebs vor. Dazu gehöre auch die Rekrutierung und Schulung von Piloten, Kabinenpersonal und technischem Bodenpersonal, teilte die Airline mit.

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