Lediglich zwei Antonow An-32P finden sich derzeit in der Flotte von Xena aus der Ukraine. Doch die leisteten 2025 Schwerstarbeit: Bei Einsätzen in der Türkei und Montenegro stellte Xena mit den An-32P UR-UZH und UR-UZQ in der abgelaufenen Waldbrandsaison gleich mehrere Rekorde auf. Die Spezialfluggesellschaft "erreichte die höchsten Leistungsindikatoren in der Geschichte des AN-32P-Einsatzes bei der Brandbekämpfung", fasste das ukrainische Portal UNN die Bilanz für das ablaufende Jahr zusammen. "Hinsichtlich Flugstunden, Anzahl der Einsätze, Abwürfe und der insgesamt abgeworfenen Wassermenge" habe Xena absolute Bestmarken für den Flugzeugtyp erzielt, dessen speziell auf Löscheinsätze abgestimmte Variante An-32P immerhin seit 1995 im Einsatz ist.
Die meisten An-32P-Löschbomber, acht an der Zahl, finden sich beim ukrainischen Katastrophenschutz. Xena, 2019 vom ehemaligen Marineflieger Roman Mileschko gegründet, ist der einzige private Nutzer des Spezialflugzeugs. Die Airline, die vor Russlands Angriff auf die Ukraine in Saporischschja zu Hause war, erstand ihren ersten Löschbomber UR-UZH einst im Zuge einer Auktion.
Mit zwei Antonow An-32P fliegt Xena aus der Ukraine gegen Waldbrände - 2025 öfter und intensiver als jemals in der Geschichte dieses Flugzeugtyps.
Die beiden Antonows von Xena
Die UR-UZH trägt die Seriennummer 2901 und flog einst als werkseigenes Vorführmodell für die Löschbomber-Version der An-32 auf Messen und Airshows, bis sie von Antonow 2012 in Kiew-Hostomel eingelagert wurde. Xena ließ dem vor sich hin schlummernden Flugzeug schließlich 2021 wieder Leben einhauchen.
Die zweite Maschine UR-UZQ fliegt erst seit 2024 für Xena. Sie wurde zwischen September 2023 und Mai 2024 in der Slowakei eigens zum Löschbomber aufgerüstet, da auf dem Markt keine fertige An-32P zu haben war. Die UR-UZQ ist Baujahr 1991 und stand zuvor in Peru bei Atsa Airlines als Transporter im Dienst.
In zwei am Rumpf montierten Tanks kann die An-32P 8.000 Liter Wasser oder Löschmittel mitführen.
Die Konstruktion der Antonow An-32P
In zwei separaten Tanks links und rechts unter dem Rumpf, die wiederum in je zwei Kammern unterteilt sind, kann die UR-UZQ – genau wie ihre Schwester UR-UZH – seit ihrem Umbau insgesamt 8.000 Liter Wasser aufnehmen und – je nach Bedarf – entweder auf einen Schlag oder gestaffelt aus der Luft auf Brandherde abwerfen. Der Abwurf über dem Zielgebiet erfolgt laut Herstellerangaben in Flughöhen zwischen 40 und 50 Meter über Grund, bei einer Geschwindigkeit von 240 bis 260 km/h.
Fast dreieinhalb Millionen Liter Wasser warfen die Xena-Antonows bei ihren Einsätzen in der Türkei und Montenegro ab.
Voller Einsatz in der Türkei und Montenegro
Mit seinen beiden Antonows war das Xena-Team in der Waldbrandsaison 2025 vor allem in der Türkei und auch in Montenegro unterwegs. Allein in der Türkei operierte man dabei von 14 unterschiedlichen Flugplätzen aus, darunter Dalaman, Bursa, Kastamonu, Izmir, Denizli und Çanakkale.
Laut eigenen Angaben absolvierte Xena in Summe 450 Einsatzflüge, die meisten davon im Juli, und ließ während 434 Präzisionsabwürfen insgesamt 3,472 Millionen Liter Wasser und Löschmittel zu Boden regnen. Alle Missionen beendete Xena ohne einen einzigen Zwischenfall. Insgesamt festige die ebenso arbeits- wie erfolgreiche Saison den Status der An-32P "als eines der effektivsten Löschflugzeuge", bilanzieren die Ukrainer hochzufrieden. "Alle Einsätze erfolgten unter Einhaltung höchster Standards hinsichtlich technischer Zuverlässigkeit und Flugsicherheit", unterstreicht Xena.
2026 will Xena nach eigenem Bekunden die Aktivitäten weiter ausdehnen und speziell auch auf dem europäischen Markt Fuß fassen.
Einsatztaktik holt alles aus der An-32P heraus
Firmenchef Roman Mileschko führt die hohen Missionsraten auf optimierte interne Abläufe, eine reibungslose Teamarbeit sowie vor allem auf verbesserte Einsatztaktiken zurück, mit denen man die Stärken der An-32P stärker zur Geltung habe bringen können. Intensives Training, die koordinierte Nutzung zweier Flugzeuge und der Einsatz von Flugplätzen mit moderner Infrastruktur seien ebenfalls wichtige Faktoren. "Die Saison 2025 hat bestätigt, dass die ukrainische Luftfahrt in der Lage ist, in den anspruchsvollsten internationalen Märkten globale Standards für Effizienz und Sicherheit zu setzen", fasst Mileschko zusammen. Vor diesem Hintergrund, mit der "technischen Perfektion der An-32" und dem "außergewöhnlichen Können der ukrainischen Besatzungen" im Rücken, sei Xena bereit, die Feuerlösch-Aktivitäten 2026 in Europa weiter auszuweiten.
