Das britisch-amerikanische Start-up ZeroAvia hat neue Investoren angeworben, darunter der europäische Flugzeughersteller Airbus. Das teilte ZeroAvia am Montag mit. Die jüngste Finanzierungsrunde werde von Airbus, Barclays Sustainable Impact Capital und Neom angeführt, weitere Geldgeber sind Breakthrough Energy Ventures, Horizons Ventures, Alaska Airlines, Ecosystem Integrity Fund, Summa Equity, AP Ventures and Amazon Climate Pledge Fund.
Die Finanzspritze soll ZeroAvia dabei helfen, Fortschritte bei der Zulassung des ersten Brennstoffzellenantriebs ZA600 zu machen. Kürzlich hatte das Unternehmen die erste Phase der Flugerprobung einer modifizierten Dornier 228 abgeschlossen. 2025 soll der ZA600 mit einer Leistung zwischen 500 und 750 Kilowatt in Dienst gehen. ZeroAvia will ihn als Retrofit für Flugzeuge mit neun bis 19 Sitzen anbieten. ZeroAvia entwickelt zudem den stärkeren Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb ZA2000 mit einer Leistung zwischen 2 und 5,4 Megawatt. Derzeit wird eine von Alaska Airlines zur Verfügung gestellte Dash 8-400 mit dem Antriebsstrang ausgestattet. Sie soll 2024 zum Erstflug abheben.
Airbus entwickelt selbst Brennstoffzellenantrieb
Die Verbindung zu Airbus geht aber über ein reines Investment hinaus. Airbus und ZeroAvia wollen künftig bei den Ansätzen zur Zulassung für Wasserstoffantriebe sowie in weiteren wichtigen Bereichen zusammenarbeiten. Dazu gehören Themen wie Flüssigwasserstofftanks, Boden- und Flugerprobung von Brennstoffzellenantrieben sowie die Entwicklung einer Wasserstoffbetankungsinfrastruktur.
Auch Airbus entwickelt an den deutschen Standorten Hamburg und Ottobrunn einen Brennstoffzellenantrieb, wie der Flugzeughersteller Ende 2022 ankündigte. Dafür hat Airbus mit dem Automobilzulieferer ElringKlinger bereits 2020 das Joint Venture Aerostack gegründet. In Ottobrunn wurden mehrere Brennstoffzellen zusammengeschaltet und bei voller Leistung von 1,2 Megawatt am Boden getestet, wie Airbus im Juni mitteilte. Geplant ist, Mitte des Jahrzehnts einen Antrieb mit 2,5 Megawatt-Leistung im Flug an einer A380 zu erproben.