Die nächsten drei Jahre sind für die E-3A-Flotte der NATO gesichert – zumindest aus Triebwerkssicht: Die NATO Support Procurement Agency (NSPA) hat Pratt & Whitney einen Instandhaltungsauftrag über 18 Millionen US-Dollar (15,35 Millionen Euro) erteilt. Eine Verlängerung um zwei weitere Jahre ist möglich.
Pratt & Whitney betreut demnach die TF33-100A der 14 E-3A Sentry AWACS (Airborne Warning and Control System). Dazu gehört ein Materialmanagement-Programm, das Teileplanung, Beschaffung und technischen Support umfasst. Die Arbeiten werden an verschiedenen Standorten durchgeführt, darunter an der NATO Air Base in Geilenkirchen, in Lagern in der Türkei und Griechenland sowie bei Pratt & Whitney in East Hartford, Connecticut.

Die Boeing E-3A Sentry wird von vier TF33 angetrieben. Es handelt sich dabei um frühe Turbofans von Pratt & Whitney mit geringem Nebenstromverhältnis.
"Die mit TF33-Triebwerken ausgestatteten E-3-Flugzeuge der NATO spielen seit über 40 Jahren eine zentrale Rolle bei der Unterstützung von Luft-, Boden- und Seeoperationen und versorgen die 32 Mitgliedsländer mit Luftüberwachung, Echtzeit-Lageerfassung und Gefechtsführung", sagte Jessica Villardi, Vizepräsidentin für Kampfflugzeug- und Mobilitätsprogramme bei Pratt & Whitney. "Unser integrierter Ansatz zur Triebwerkswartung wird dazu beitragen, die Einsatzbereitschaft der Flotte für die kommenden Jahre zu maximieren."
Triebwerke aus den 1950er Jahren
Bei der E-3A Sentry handelt es sich um eine modifizierte Boeing 707, die ein auffälliges Suchradar auf dem Rumpf trägt. Sie wird von vier TF33 von Pratt & Whitney angetrieben. TF33 ist die militärische Bezeichnung des JT3D, das Pratt & Whitney Ende der 1950er Jahre entwickelt hat. Es war der erste Turbofan des US-amerikanischen Triebwerksherstellers – heutige Lärm- und Umweltschutzauflagen hält das TF33 dementsprechend nicht ein. Varianten des Triebwerks kommen aktuell auch noch an der Boeing B-52 der US Air Force und an den KC-135E der chilenischen Streitkräfte zum Einsatz. Die NATO betreibt die E-3A seit 1982 als Frühwarnflugzeug.
Die alternden E-3A sollen noch bis 2035 in Dienst bleiben. Um das zu gewährleisten, hat die NATO Boeing 2022 mit dem sogenannten "Final Lifetime Extension Program" beauftragt. 2023 gab die NATO bekannt, sechs Boeing E-7A Wedgetail als Ersatz zu beschaffen, die ab 2031 in Geilenkirchen eintreffen sollen. Die E-7A basiert auf der Boeing 737-700ER und wird von zwei CFM56-7B angetrieben.