Zum 100. Lufthansa-Geburtstag soll sie fertig sein. Spätestens. Und auch wenn sie – entgegen ursprünglicher Pläne – niemals wieder fliegen darf: Die Lockheed L1649 Super Star der Lufthansa wird als statisches Objekt genauso eine Augenweide sein. Das nämlich hat Lufthansa mit ihrer unvollendeten L1649 vor. Doch noch ist für dieses Ziel ein gutes Stück Weg zu gehen. Damit das bis zum Kranich-Jubiläum 2026 gelingt, nimmt sich ab sofort Lufthansa Technik in Hamburg der Super Star an. Vergangene Woche traf der Oldtimer in Einzelteilen in der Hansestadt ein. Der Transport des wuchtigen Rumpfes mittels Sattelschlepper dürfte unterwegs vielfach für Aufsehen gesorgt haben – auch wenn er verkehrsfreundlich zu nachtschlafender Zeit stattfand.
Fass ohne Boden
Lufthansa Technik obliegt nun die ehrenvolle Aufgabe, dem halbfertigen Restaurierungsprojekt, das vor nunmehr anderthalb Jahrzehnten in den USA begann, endlich zu einem vorzeigbaren Abschluss zu verhelfen. Ende 2018 hatte die Lufthansa-Führung die Arbeiten gestoppt, an deren Ende einmal die Rückkehr der Super Star an den Himmel hätte stehen sollen. "Zu aufwendig und zu komplex", hieß es seinerzeit aus der Kranich-Chefetage. Und einfach viel zu teuer: Rund 150 Millionen Euro waren bis dahin in das Nostalgieprojekt geflossen, doch von seiner Vollendung war es trotzdem meilenweit entfernt. Deshalb ließ die Lufthansa die Zelte in den Staaten abbrechen, verlud die Teile der Super Star auf einen Containerfrachter und verfrachtete sie 2019 nach Bremen, wo sie knapp anderthalb Jahre in einer Hafenhalle lagerten.

Lufthansa Technik in Hamburg soll dem Super Star-Projekt der Lufthansa bis 2026 zu einem Happy End verhelfen.
Bremen, Paderborn, Hamburg
Im Frühjahr 2021 packte man dann alles wieder zusammen, lud die historische Großfracht auf Tieflader und fuhr sie nach Paderborn. Dorthin hatte es auch den anderen Oldtimer der Lufthansa Berlin Stiftung verschlagen – die Junkers Ju 52 "D-AQUI", die in die Obhut der ortsansässigen Quax-Flieger gelangte. Auch sie soll bis 2026 restauriert werden und anschließend als Ausstellungsstück ihren wohlverdienten Ruhestand genießen. Während die D-AQUI dafür in Paderborn verbleibt, sollen die Arbeiten an der Super Star nun in Hamburg wieder aufgenommen und endlich abgeschlossen werden – veredelt durch eine Lackierung in den Lufthansa-Farben der 50er-Jahre. Nach getaner Arbeit will die Lufthansa das Topmodell der legendären Constellation-Reihe dauerhaft öffentlichkeitswirksam präsentieren – nur eben nicht in flugfähigem Zustand. Wo die finale Heimat der Maschine sein soll, ob in Frankfurt oder München, ist allerdings noch nicht entschieden.