USAF übt Astronauten-Bergung mit C-17-Transporter - Reservisten müssen ran

Bedarf steigt, Reservisten müssen ran
USAF übt Astronauten-Bergung mit C-17-Transporter

Zuletzt aktualisiert am 18.02.2025

Wie schon zur Anfangszeit bemannter Raumflüge in den USA landen die Astronauten etwa mit dem Boeing Starliner oder im Artemis-Programm nicht an Land, sondern auf dem offenen Meer. An der Bergung aus dem Ozean ist auch die US Air Force beteiligt, und zwar im Rahmen des Human Space Flight Supports (HSFS). Dabei kommt der Militärtransporter Boeing C-17A Globemaster III zum Einsatz. Im Vergleich zur HC-130 Hercules punktet der Jet mit seiner höheren Geschwindigkeit und größeren Reichweite.

Im Fall einer gelandeten Raumkapsel wirft die Crew unter anderem Rauchfackeln aus dem Laderaum ab, um die Landeposition zu markieren. Anschließend springen Rettungsschwimmer mit dem Fallschirm ab, um die Bergung zu unterstützen, beziehungsweisen den Astronauten in Notsituationen zu helfen. Je nach Bedarf kann der Lademeister auch weitere Ausrüstung wie aufblasbare Boote oder Jet-Skis abwerfen. Bis dato führte die auf der Joint Base Pearl Harbor-Hickam stationierte 204th Airlift Squadron der Hawaii Air National Guard diese Einsätze durch. Doch nun hat sie Gesellschaft bekommen.

Zweite Einheit nötig

Mittlerweile müssen die Bergungs-Spezialisten drei bis vier Mal pro Jahr Gewehr bei Fuß stehen. "Die Entwicklungen in der Raumfahrtindustrie seit 2020, als Hickam erstmals diese Aufgabe übernahm, bis heute zeigen eine Zunahme der SpaceX-Starts, einschließlich des Boeing Starliners, und jetzt, im Jahr 2026, das Artemis-Team", sagt Major Ryan Schieber, HSFS-Hauptplaner der USAF. Aus diesem Grund entschied die Führung, eine zweite Einheit für die Raumfahrt-Aufgabe zu qualifizieren. Die Wahl fiel auf einen Reservisten-Verband, das 315th Airlift Wing von der Joint Base Charleston in South Carolina.

Bergung simuliert

Im Januar trainierte der Verband des Air Force Reserve Commands erstmals für die neue Mission. Mit dabei war auch Personal der 204th AS aus Hawaii und natürlich die Rettungseinheit der Patrick Space Force Base aus Florida, die 308th Rescue Squadron. "Wir führen realistische Abwürfe von Personal und Ausrüstung in einer Offshore-Abwurfzone durch und simulieren, wie wir isolierte Personen in einer maritimen Umgebung lokalisieren und bergen würden", erklärte Captain Nicolas Walsh von der 308th RQS. Innerhalb von vier Tagen und 7,5 Flugstunden absolvierten die Besatzungen zehn Abwürfe von Ausrüstung und 30 Absprünge von Rettungskräften.