Neue Suchoi Su-35S "Super-Flanker" für Russlands Luftwaffe

Die nächste Charge Su-35S
Wieder neue „Super-Flanker“ für Russlands Luftwaffe

Veröffentlicht am 21.05.2024

Die Suchoi Su-35S zählt zu Russlands wichtigsten Kampfjets, markiert sie doch die Spitze der legendären "Flanker"-Familie, die einst mit der Su-27 ihren Anfang nahm. Nicht umsonst trägt der russische Top-Fighter auch den Spitznamen "Super Flanker". Zusammen mit dem Mehrzweck-Zweisitzer Su-30SM2 und dem Jagdbomber Su-34 nimmt die als Luftüberlegenheitsjäger konzipierte Su-35S in der Strategie der russischen Luftwaffe eine Schlüsselrolle ein.

United Aircraft Corporation

Die Wiege der Su-35S

Während die Su-30SM2 im sibirischen Irkutsk und die Su-34 in Nowosibirsk gebaut werden, liegt die Wiege der Su-35S im Fernen Osten Russlands – in Komsomolsk am Amur, wo auch der Stealth-Fighter Su-57 und der zivile Suchoi Superjet aus den Werkshallen rollen. Das nach dem Kosmonauten Juri Gagarin benannte Flugzeugwerk zählt zu den wichtigsten Arbeitgebern der Region, feiert 2024 sein 90-jähriges Bestehen und wurde in den vergangenen Jahren stark modernisiert. Die Produktion neuer Flugzeuge läuft dadurch heute deutlich effizienter, auch wenn die Stückzahlen – wie überall in Russland – nicht mit denen westlicher Konzerne wie zum Beispiel Lockheed Martin zu vergleichen sind. Allerdings sind auch die Auftragsbücher der Russen längst nicht so voll.

Zwei neue "Super-Flanker"

Der "Verpflichtung zur pünktlichen Lieferung neuer Flugzeuge" jedenfalls wird das Gagarin-Flugzeugwerk gerecht, wie Juri Sljusar, Generaldirektor der Flugzeugbau-Holding UAC, betont. Erst im April lieferte UAC in Komsomolsk am Amur zwei fabrikneue Su-35S an die russische Luftwaffe aus. In der vergangenen Woche konnten die Luftstreitkräfte eine weitere Charge frischer Su-35S abholen – wobei es sich mutmaßlich wieder um zwei Flugzeuge handelte, wie es in der Vergangenheit meist üblich war. Konkrete Zahlen nennen die Russen seit der Eskalation in der Ukraine im Februar 2022 nicht mehr.

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Weitere Jets in Arbeit

Wie die April-Lieferung entstammt auch die jetzt ausgelieferte Charge einer Bestellung aus dem Jahr 2020. Diese umfasste nach offiziellen Angaben 30 Maschinen, von denen bis Jahresende 2023 (vermutlich) 22 ausgeliefert waren. Mit den zwei Jets vom April und den zwei Exemplaren aus der zurückliegenden Woche steigt diese Zahl nun auf 26 – womit noch vier Su-35S aus der laufenden Order offen sind. Da als Lieferziel seinerzeit das Jahr 2024 festgelegt wurde, ist zu erwarten, dass auch diese vier Flugzeuge im Laufe der kommenden sechs Monate ihren Weg zur russischen Luftwaffe finden. Das Werk arbeite "an der Herstellung neuer Chargen von Su-35- und Su-57-Jägern", sagte UAC-Chef Sljusar.

Fokus auf Su-57?

Sollte die russische Regierung in dieser Zeit keine weitere Order für neue Su-35S mehr platzieren, ist zu erwarten, dass sich die Fertigung in Komsomolsk am Amur ab 2025 stärker auf die Su-57 konzentriert. Von diesem Kampfjet der fünften Generation hat Russland bisher 76 Exemplare bestellt, aber erst einen Bruchteil ausgeliefert – bis 2028 sollen alle fertig sein. Auch eine Verlagerung auf mögliche Exportmärkte für die Su-35S scheint denkbar, wovon mittelfristig zum Beispiel der Iran profitieren könnte, der eine unbekannte Anzahl Su-35S bestellt haben soll. Allerdings wären die Mitarbeiter des Gagarin-Werks wohl auch ohne neue Kampfjet-Aufträge beschäftigt – sollen sie doch nach der Vorgabe des Kreml bis Ende 2030 auch noch 142 neue Superjet-Airliner bauen.