Wie viele Su-35S „Super Flanker“ erhält Russland 2024?

Neue Su-35S für die russische Luftwaffe
Wie viele „Super Flanker“ erhält Russland 2024?

Zuletzt aktualisiert am 16.04.2024

Russlands Rüstungsindustrie lobt sich selbst – und verkündet stolz die Lieferung einer "Charge" frisch gebauter Suchoi Su-35S an die heimischen Luftstreitkräfte. Genaue Zahlen nennen die Russen seit ihrem Angriff auf die Ukraine nicht mehr. Den von der staatlichen United Aircraft Corporation (UAC) übermittelten Bildern zufolge besteht die neue Lieferung – die erste 2024 – aus zwei Flugzeugen.

Neue Su-35S für Russland zur Auslieferung.
UAC (OAK)

Zehn Su-35S im letzten Jahr

Gebaut werden die russischen Top-Fighter der "Generation 4++" wie eh und je in Komsomolsk am Amur. Bereits 2023 gab das dortige, nach Juri Gagarin benannte Flugzeugwerk neue Su-35S mutmaßlich stets paarweise ab. Dies zugrunde gelegt, summierten sich die "Super Flanker"-Lieferungen im vergangenen Jahr auf zehn Jets, verteilt auf fünf Chargen. Das letzte Su-35S-Pärchen erhielten die russischen Luftstreitkräfte im November 2023.

Vertrag demnächst erfüllt?

Sowohl die Lieferungen des vergangenen als auch die des laufenden Jahres erfolgen im Rahmen eines Vertrages, den Russlands Regierung im August 2020 mit der United Aircraft Corporation schloss. Dieser umfasst insgesamt 30 neue Su-35S, die bis Ende 2024 allesamt ausgeliefert sein sollen.

Wie viele "Super Flanker" UAC noch bauen muss, um dieses Ziel zu erreichen, ist nicht ganz klar. Laut Angaben russischer Quellen wurden die ersten fünf Su-35S, wie im Vertrag vereinbart, 2021 übergeben. 2022 sollen sieben weitere Flugzeuge ihren Weg zu den Einsatzkräften gefunden haben. Zählt man die (mutmaßlich) zehn Maschinen aus dem vergangenen Jahr hinzu, bleiben für 2024 insgesamt acht Su-35S offen – von denen zwei jetzt ausgeliefert sind.

Weiter viel zu tun

Es ist also sehr wahrscheinlich, dass der Vertrag von 2020 tatsächlich plangemäß erfüllt wird – zumal das Gagarin-Werk in Komsomolsk am Amur in den vergangenen Jahren diverse Modernisierungen erfahren hat und nach eigenen Angaben Flugzeuge im Drei-Schicht-System produziert. Neben der Su-35S entstehen in den Komsomolsker Montagehallen auch der Stealth-Fighter Su-57 sowie der Regional-Airliner Suchoi Superjet.

Spannend wird die Frage sein, ob der Kreml bei UAC für die kommenden Jahre eine neue Order für weitere Su-35S aufgibt, oder ob sich die Bemühungen ab 2025 voll auf die Su-57 und den Superjet fokussieren. Letzterer spielt für die Stärkung der heimischen Zivilluftfahrt bis 2030 eine zentrale Rolle. Von der Su-57 hat Russland vorerst immerhin 76 Exemplare bestellt, von denen erst ein Bruchteil fertiggestellt ist. Die Su-57-Order soll laut Vertrag 2028 abgeschlossen werden.

"Probleme und Lösungen"

Insgesamt muten die Fertigungszahlen russischer Kampfjets weiter eher bescheiden an. Das war allerdings – wie bereits angeklungen ist – auch schon vor der Eskalation in der Ukraine so. Gleichwohl plant die United Aircraft Corporation, das Personal des Flugzeugwerks bis Ende 2024 weiter aufzustocken und 800 neue Mitarbeiter einzustellen.

Allerdings spricht der Hersteller in einem Presse-Statement auch freimütig von "Problemen und Herausforderungen bei der Umsetzung von Regierungsaufträgen", für die es gelte, Lösungen zu finden. "Unsere Flugzeugwerke stehen vor der Aufgabe, den Rhythmus der Produktion und die Auslieferung neuer Flugzeuge sicherzustellen, die vom russischen Verteidigungsministerium nachgefragt werden", so die Staatsholding. Darüber hinaus seien "UAC-Spezialisten auch an der Instandhaltung und der Wiederherstellung der Lufttüchtigkeit von Kampfflugzeugen beteiligt."