Schon am 20. April machten sich die indischen Su-30-Crews mit ihren Kampfjets auf die Reise. Begleitet von zwei Boeing C-17 Globemaster III als Support nahm das Flanker-Quartett Kurs auf Griechenland, wo die Inder bei ihrer Ankunft auf dem Fliegerhorst Andravida nach eigenem Bekunden wie Popstars empfangen wurden. So twitterte die indische Botschaft in Griechenland am 21. April: "Historischer Tag, erste Landung einer Su-30 auf diesem Stützpunkt in Südgriechenland. Alle Kontingente stellten ihre Arbeit ein, um zu beobachten, wie die großen Vögel auf das Rollfeld rollten."
Multinationale Übung
Groß ist die Suchoi Su-30MKI tatsächlich – in Relation zu anderen Jets wie den griechischen F-16 wird das besonders deutlich. Wie sich die indischen Exoten bei der internationalen Übung Iniochos 2023 schlagen, zu der sie sich – gemeinsam mit den Gastgebern und Abordnungen aus Frankreich, Italien, Jordanien, Saudi-Arabien, Slowenien, Spanien, den USA und Zypern – in Andravida einfanden, müssen sie jedoch noch zeigen. Gelegenheit dazu gibt es reichlich: Iniochos 2023 beginnt offiziell am heutigen Montag und endet am 4. Mai. Die großangelegte Übung, deren Wurzeln in den 1980er-Jahren liegen, deckt mit unterschiedlichen Missionsprofilen und Übungsaufgaben die gesamte Bandbreite der modernen Luftkriegsführung ab. Die Teilnehmer agieren dabei in zwei gegnerischen Teams und werden unterteilt in Angreifer ("Team Rot") und Verteidiger ("Team Blau").

Begehrte Trainingspartner
Die indische Luftwaffe fügt in einer Pressemitteilung hinzu, dass die Übung außerdem "die internationale Zusammenarbeit, Synergien und die Interoperabilität zwischen den teilnehmenden Luftstreitkräften" verbessern solle und "wertvolle Einblicke in die Best Practices der anderen" gewähre. In dieser Hinsicht dürften die Su-30MKI sehr gefragte Sparringspartner sein, zählen die kampfstarken Flanker-Derivate mit indischer DNA doch nicht unbedingt zu den gängigsten Flugzeugmustern innerhalb der NATO-Einflusszone. Zuletzt trafen westliche Kampfjets und indische Su-30 im vergangenen Herbst bei der Übung "Pitch Black" in Australien zusammen – und flogen dort unter anderem gemeinsam mit deutschen Eurofightern. Dabei tauschte ein deutscher Eurofighter-Pilot für einen Mitflug gar das Cockpit und nahm auf dem hinteren Sitz einer Su-30MKI Platz.