Wann geht Russlands Stealth-Kampfdrohne S-70 Ochotnik in Serie?

S-70 Ochotnik vor Serienstart
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Russland bringt seine Stealth-Kampfdrohne voran

© Russisches Berteidigungsministerium 15 Bilder

Russlands neue Kampfdrohne S-70 Ochotnik sammelt im Testbetrieb weiter Flugstunden. Die Erprobung nähert sich offenbar der Zielgeraden: Der Serienbau soll nun doch schon in diesem Jahr starten – und nicht erst 2025.

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Setzt(e) Russland die Ochotnik in der Ukraine ein? Entsprechende Berichte internationaler Medien tauchten erstmals im vergangenen Sommer auf. Demnach soll die Stealth-Drohne, von Suchoi entwickelt, im Juni 2023 unter anderem ukrainische Ziele in der Region Sumy attackiert haben. Überraschend wäre das nicht, schließlich dienen Kriegsschauplätze seit jeher als Testfeld neuer Waffen. Offiziell bestätigt hat der Kreml jedoch nichts.

Ochotnik fliegt mit Su-57 1:01 Min.

"Letzte Testphase" läuft

Dafür ließ kürzlich der Vize-Gouverneur der Oblast Nowosibirsk, Sergej Semka, mit einer neuen Stellungnahme aufhorchen. Semka hatte bereits vor knapp einem Jahr erklärt, dass die als S-70 bezeichnete Kampfdrohne wohl erst "in ein paar Jahren" und frühestens 2025 in Serie gehen könne. Jetzt revidierte er diese Aussage – und gab sich zuversichtlich, dass die Großproduktion der Ochotnik im Flugzeugwerk Nowosibirsk doch schon im zweiten Halbjahr 2024 anläuft. "Die letzte Testphase ist im Gange", sagte Semka Ende Januar bei einer Pressekonferenz.

© Screenshot Video (Russia 24)

Der zweite Prototyp der S-70 Ochotnik erhielt als erstes Exemplar eine flache Schubdüse.

Ochotnik in der Flugerprobung

Der erste Prototyp der S-70 Ochotnik war am 3. August 2019 zu seinem 20-minütigen Jungfernflug gestartet und befindet sich seither in Achtubinsk beim staatlichen Flugforschungszentrum "Waleri Tschkalow" in Erprobung. Während dieser erste Prototyp noch mit einer konventionell ausgelegten, runden Schubdüse bestückt war, erhielt die zweite Test-Ochotnik eine flache Düse aus dem 3D-Drucker. Sie soll die Radarsignatur des unbemannten Nurflüglers deutlich reduzieren. Demselben Zweck dient auch die spezielle Beschichtung, mit der die Russen die Ochotnik versehen wollen. Die Drohne werde dank dieser Tarnkappe "praktisch unsichtbar" für gegnerische Radarsysteme, unterstrich der Rüstungskonzern Rostec beim Rollout des zweiten Prototyps Ende 2021. Wie viele Ochotniks zwischenzeitlich die Testflotte ergänzten, ist unbekannt. Ursprünglich wollte Rostec vier Prototypen bauen.

© Patrick Zwerger
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"Mehrere Dutzend" Ochotniks

Das russische Militär plant, die Ochotnik sowohl alleinstehend als auch als "loyalen Flügelmann" im Verbund mit Kampfjets einzusetzen. Bekanntgewordene Tests fanden bereits mit den Suchoi-Mustern Su-57 und Su-30SM2 statt. Den ursprünglich avisierten Zeitplan für die Einführung der S-70 bei den Streitkräften haben die Russen allerdings gerissen: In der Frühphase der Flugerprobung war noch von einem Dienstbeginn 2023 die Rede gewesen. Nun dürfte ein regulärer Betrieb frühestens 2025 starten. Unklar ist, wie viele S-70 die russische Luftwaffe erhalten wird. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Tass aus dem vergangenen Jahr sollen es "mehrere Dutzend" Exemplare sein.

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