Die Silhouette der B-2A ist unverkennbar – und auch wenn der Stealth-Bomber inzwischen drei Jahrzehnte Dienstzeit hinter sich hat, wirkt er noch heute wie ein Flugzeug aus der Zukunft. Davon können sich derzeit einmal mehr die Isländer überzeugen, denn drei B-2A des 509th Bomb Wing aus Missouri sind seit Mitte August als "Bomber Task Force" auf Islands größtem Flughafen Keflavik stationiert. Von dort aus unternehmen die Tarnkappenbomber täglich Trainingsflüge. Es ist der erste Auslandseinsatz der B-2A seit Aufhebung ihres rund sechs Monate währenden Flugverbots. Mehr als 150 Geschwaderangehörige von der Whiteman Air Force Base sind an der Mission beteiligt.
Erstlandung in Ørland
Zu den praktizierten Übungsinhalten der B-2A-Besatzungen zählen auch Außenlandungen auf anderen Stützpunkten in Europa. So statteten zwei "Spirit"-Bomber etwa am 17. August dem Fliegerhorst Fairford in Großbritannien einen kurzen Besuch ab. In Fairford sind die B-2A beinahe ein vertrauter Anblick, gingen sie von dort aus doch in der Vergangenheit bereits mehrfach auf Bomber Task Force-Mission. Neuland betraten dagegen zwei Stealth-Bomber am 29. August, als sie auf der norwegischen Basis Ørland landeten. Es waren die ersten beiden B-2A-Landungen in Norwegen überhaupt.

Eine B-2A Spirit der US Air Force am 29. August, kurz vor der Landung auf dem norwegischen Stützpunkt Ørland.
Landen, tanken, starten
Lange hielt es die Stealth-Nurflügler allerdings nicht im schönen Mittelnorwegen: In Ørland vollzogen sie ein sogenanntes Hot Pit Refueling – heißt, sie ließen sich bei laufenden Motoren mit frischem Kerosin volllaufen und verschwanden bereits nach einigen Minuten wieder. Die Prozedur ist bei der US Air Force Routine und wird entsprechend häufig trainiert – auch von den Bomberbesatzungen aus Whiteman. Der oben erwähnte Besuch in Fairford am 17. August hatte ebenfalls ein Hot Pit Refueling zum Inhalt. Generell geht es der US-Luftwaffe bei dem aktuellen Deployment des B-2A-Trios wie gehabt darum, Stärke zu zeigen – und die Interaktion mit den Verbündeten der europäischen Streitkräfte für den Ernstfall zu üben.