Nahost-Konflikt: US Navy schickt Flugzeugträger USS Gerald Ford

Wo sind die Flugzeugträger?
Nahost-Konflikt: US Navy verstärkt Präsenz

Veröffentlicht am 17.10.2023

Angesichts der Krise im Nahen Osten will das Central Command des Pentagons (CENTCOM) die US-Präsenz in der Region verstärken, um eine Ausweitung des Konflikts zu verhindern. Neben verschiedenen Einheiten der US Air Force sendet die US Navy einen Flugzeugträger ins östliche Mittelmeer. Mit der USS Gerald Ford (CVN-78) kommt der neueste und modernste Carrier zum Einsatz. Sie hatte zuvor im Ionischen Meer mit der italienischen Marine ein Manöver abgehalten.

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Carrier-Premiere

Die CVN-78 ist der erste Vertreter der Ford-Klasse und hatte im vergangenen Jahr ihre erste Einsatzfahrt absolviert. Ihr erstes globales Deployment begann am 2. Mai 2023 und führte sie über die Nordsee ins Mittelmeer. Dort ist sie Mitte Juni angekommen. An Bord befindet sich das Trägergeschwader CVW-8 unter anderem mit vier Super-Hornet-Staffeln und einer Growler-Staffel. Früher kreuzte mindestens ein Träger immer auch im Persischen Golf oder arabischen Meer. Mittlerweile hat die Ford im östlichen Mittelmeer mit der USS Dwight D. Eisenhower Verstärkung erhalten.

Strike Fighter Squadron 213 Airborne Change of Command
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Drei Carrier warten auf nächsten Einsatz

Der aktuell älteste Träger und Namensgeber der Nimitz-Klasse – die USS Nimitz CVN-68 – war Ende Juni 2023 von einer Einsatzfahrt im asiatischen Raum zurückgekehrt und führte anschließende verschiedene Übungen vor der Küste Südkaliforniens durch. Sie sollte ursprünglich 2025 außer Dienst gehen. Die USS Carl Vinson CVN-70  kehrte Ende August nach verschiedenen Manövern an der Westküste der USA nach San Diego zurückkehrt. Sie kreuzt jetzt im Pazifik und führte Anfang November Manöver mit der USS Ronald Reagan durch.

USS Roosevelt steht bereit

Auch die USS Theodore Roosevelt CVN-71 steht für ihre nächste längere Mission bereit, die eigentlich 2024 beginnen soll. Ob der Träger früher aufbricht, ist nicht bekannt. Am 26. September kam er von einer zweiwöchigen Tour vor Südkalifornien zurück nach San Diego. Wenig Neues gibt es von der USS Abraham Lincoln CVN-72, die zuletzt im Oktober Carrier-Qualifikationen für das CVW-9-Trägergeschwader durchführte. Die USS Harry S. Truman befindet sich seit Ende 2022 zu umfangreichen Modernisierungen in der Werft in Norfolk.

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Überholung in Milliardenhöhe

Die USS John Stennis (CVN-74) befindet sich seit Mitte 2021 in der großen Überholung, die auch eine Neubefüllung des Reaktors beinhaltet. Dieser Refueling and Complex Overhaul (RCOH) dauert mehrere Jahre. Als letzter Träger hatte die USS George Washington CVN-73 diesen Prozess durchlaufen. Er dauerte 69 Monate, umfasste 26 Millionen Arbeitsstunden und sollte fast drei Milliarden US-Dollar kosten. Im Mai 2023 kehrte der Carrier zur Flotte zurück und soll im kommenden Jahr die in Japan stationierte USS Ronald Reagan CVN-76 ablösen. Diese kreuzt übrigens gerade südlich von Japan.

Andrea Ege

Was macht die USS George Bush?

Nach Trägerqualifikationen im Frühsommer scheint die USS George Bush (CVN-77) weiter im Hafen von Norfolk zu liegen, zumindest gibt es seit Anfang Juli keine neuen Informationen. Sie war zuvor von August 2022 bis April 2023 im Mittelmeer unterwegs. Dabei konnte sie auch einen prominenten Besucher begrüßen: für drei Tage war Tom Cruise im März zu Dreharbeiten des neuen "Mission Impossible"-Films an Bord.