In einem ersten Schritt wollen die AMI-Partner die technologischen, infrastrukturellen, rechtlichen und gesellschaftlichen Voraussetzungen für den zukünftigen städtischen Luftverkehr angehen. Anschließend sollen die gewonnenen Erkenntnisse in einem Pilotprojekt unter realen Bedingungen mit elektrisch angetriebenen Senkrechtstartern umgesetzt werden.
Die erste Phase ist auf einen Zeitraum von drei Jahren angesetzt. Dabei haben die Arbeiten in den einzelnen AMI Projekten bereits im Januar 2022 begonnen. Die Initiative wird mit insgesamt 17 Millionen Euro des Freistaates Bayern und 24 Millionen Euro der Bundesrepublik gefördert. Zusammen mit den Eigenmitteln der Industrie ergibt sich eine Gesamtaktivität von 86 Millionen Euro.
Die Testflüge des Pilotprojektes werden in der Region um Ingolstadt durchgeführt. Laut Prof. Dr. Georg Rosenfeld, Wirtschaftsreferent der Stadt Ingolstadt, geht es darum, in dem neuen Bereich die Technologieführerschaft zu erreichen. Der nahegelegene Militärflugplatz Manching bietet dabei ein ideales Testfeld.
Insbesondere drei Bereiche müssen für die zukünftige Mobilität in der Luft zusammenspielen: Das elektrisches Luftfahrzeug, das Luftverkehrsmanagement und Vertiports am Boden, zu deren Zulassung es zum Beispiel noch keine Vorschriften gibt.
Für das elektrisch angetriebene Luftfahrzeug ist Airbus mit Diehl Aerospace, der Universität Stuttgart und weiteren Partnern verantwortlich. Der Bereich "Luftverkehrsmanagement" beschäftigt sich mit dem sicheren und effizienten Flug der Vehikel auf ihrer Route in und außerhalb von Städten. Dieser Bereich wird zusammen mit Droniq, Airbus, f.u.n.k.e. Avionics, SkyFive, brigkAIR, Deutsche Flugsicherung, Telekom, Universitäten aus München und Hamburg sowie weiteren Partnern vorangetrieben.
Im Bereich "Vertiport" geht es um die Start- und Landeplätze für das senkrecht startfähige Luftfahrzeug und deren Stadt- und Flughafenintegration, ebenso wie die intermodale Verbindung zu anderen Verkehrsmitteln. Für dieses Thema sind Flughafen München, Deutsche Bahn, Bauhaus Luftfahrt, Flughafen Nürnberg, Universitäten aus Ingolstadt und München sowie weitere Partner zuständig.
Ein entscheidender Punkt ist die öffentliche Akzeptanz, was unter anderem besonders leise Fluggeräte erfordert. Auch die Einbindung in den vorhandenen Flugbetrieb mittels einer "U-Space" ist ein wichtiger Punkt. Ganz generell geht es darum, die neuen Transportdienste mit einem attraktiven Preis-/Leistungsverhältnis auf den Markt zu bringen, damit sie von möglichst vielen genutzt werden können.
"In vielen Teilen der Welt werden elektrisch angetriebene Luftfahrzeuge in naher Zukunft einen ganz neuen Mobilitätsservice ermöglichen", sagt Dr. Markus May, Head of Operations für Urban Air Mobility bei Airbus. "Airbus und die AMI-Partner sind sich bewusst, dass die Einführung eines solchen Systems die Zusammenarbeit vieler Partner mit unterschiedlichen Kompetenzen nötig macht. Unser Ziel ist es, dass am Ende ein Transportsystem entsteht, von dem die Gesellschaft profitiert, daran arbeiten wir hier in Bayern."
Partner der Air Mobility Initiative sind: Airbus, APSYS Risk Engineering GmbH, amd sigma strategic airport development GmbH, Bauhaus Luftfahrt e.V., Bayerisches Rotes Kreuz, brigk – Digitales Gründerzentrum der Region Ingolstadt GmbH, C-3 Comm Systems, DB Regio represented by Regionalverkehr Oberbayern GmbH (RVO), DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Diehl Aerospace GmbH, Droniq GmbH, EchoStar Mobile Limited, Flughafen Nürnberg GmbH, Fraunhofer Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V., f.u.n.k.e. AVIONICS GmbH, HENSOLDT Sensors GmbH, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Munich Airport International GmbH, Schwarzbild Medienproduktion GmbH, SkyFive AG, Skyports, Stadt Ingolstadt, Technische Hochschule Ingolstadt, Technische Universität Hamburg, Technische Universität München, Telekom Deutschland GmbH, Universität der Bundeswehr München, Universität Stuttgart.