Der rheinland-pfälzische Ministerrat habe den Verkauf und die Übertragung des Geschäftsanteils des Landes Rheinland-Pfalz in Höhe von 82,5 Prozent an der Flughafengesellschaft Frankfurt-Hahn (FFHG) an die HNA Airport Group GmbH i. Gr. beschlossen und sei damit einverstanden, dass landseitige Grundstücke am Flughafen Frankfurt-Hahn verkauft würden, meldete das Innenministerium von Rheinland-Pfalz. Der Minister des Innern und für Sport und die Staatssekretäre des Ministeriums des Innern und für Sport würden jeweils einzeln ermächtigt, die Verträge mit dem Käufer auf Basis der Entwürfe abzuschließen und alle weiteren Schritte zu veranlassen.
Damit hat die Landesregierung endlich den erhofften, strategischen Investor für den früheren amerikanischen Militärstützpunkt gefunden, der in der strukturschwachen Hunsrück-Region mit öffentlicher Förderung zum zivilen Frachtflughafen und zeitweise größten deutschen Niedrigpreisflughafen umgebaut worden war. Allerdings sank die Passagierzahl, die vor zehn Jahren über vier Millionen gelegen hatte, zuletzt auf nur noch 2,6 Millionen Fluggäste im Jahr. Zeitweise war auch die Fraport AG als Anteilseigner an Bord. Diese zog sich aber wieder zurück, nachdem ihr Heimatdrehkreuz Rhein-Main die Genehmigung zum eigenen Ausbau erhielt. Hahn machte bisher etwa 17 Millionen Euro Verlust im Jahr, die das Land Rheinland-Pfalz trug.
Ein erster Hahn-Verkaufsanlauf des Landes im vergangenen Sommer an die chinesische Firma Shanghai Yiqian Trading war spektakulär gescheitert, nachdem sich dieser Investor als nicht finanzkräftig genug herausgestellt hatte, um die geforderten 13 Millionen Euro aufzubringen. Diese Gefahr besteht beim riesigen Mischkonzern HNA Group nicht, der weltweit in Logistikfirmen, Airlines und Flughäfen investiert und sich zuletzt auch an der Deutschen Bank beteiligte. Der Kaufpreis, angeblich rund 15 Millionen Euro, soll bereits überwiesen worden sein.
Das Land Hessen hat seinen Hahn-Anteil in Höhe von 17,5 Prozent dagegen bisher nicht mitverkauft. Die Hessen stoppten am Mittwoch einen Notartermin, bei dem die Übertragung ihrer Anteile an den deutschen HNA-Partner ADC GmbH vollzogen werden sollte, weil sie noch offene Fragen über die tatsächliche Eigentümerstruktur der ADC haben.