FLUG REVUE-Reihe: Faszination Drohnen (1)
Drohnen als fliegende Arbeiter

Das Zeitalter der Drohnen begann mit der militärischen Fernbeobachtung und Aufklärung. Mittlerweile hat auch die Industrie den Nutzen unbemannter Luftfahrzeuge für sich entdeckt.

Drohnen als fliegende Arbeiter

Alle 30 Sekunden läuft bei Audi in Ingolstadt ein nagelneuer A4 vom Band. Die drei Endmontagelinien sind auf eine Taktdauer von 88 Sekunden eingestellt. Seit 1914 bei Ford die Fließbandfertigung eingeführt wurde, ist diese Fertigungsmethode immer weiter optimiert worden. Doch jetzt könnte ein neues Verfahren vor der Tür stehen, die "modulare Fertigung". Sie soll sich flexibler an wechselnde Produktionsraten und immer weiter individualisierte Autos anpassen lassen. Produktionsteams auf "Inseln" bauen jeweils einzelne Fahrzeuge. Dieses Inseln werden nicht am Fließband, sondern einzeln und bedarfsgerecht versorgt. Hier kommen Drohnen ins Spiel.

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Bei Audi laufen Vorversuche mit zwei unterschiedlichen Drohnen: Ein 350 Gramm leichter Quadcopter kann Leichtbauteile, wie etwa Antennnen, zum Produktionsort bringen. Für größere und schwerere Baugruppen bis zu zwei Kilogramm Masse, darunter für Lenkräder, eignen sich dagegen die Hexacopter, also Drohnen mit sechs Rotoren (Foto). Ob Audi die Drohnen in künftigen Werken serienmäßig einsetzt, ist noch nicht entschieden.

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Eine Kameradrohne von Airbus inspiziert versuchsweise die Außenhaut eines Airbus A350. Foto und Copyright: Airbus

Auch bei Airbus erprobt man den Einsatz von Drohnen bei der Flugzeugherstellung. So sind Kameradrohnen versuchsweise im Einsatz, um Großraumflugzeuge schneller von außen zu inspizieren. Man könnte sich dadurch das aufwändige Umfahren der Flugzeuge mit mobilen Hubbühnen sparen und die Drohnen-Inspektionsbilder auch direkt zum Kunden fernübertragen, ja sogar den Kunden direkt ans Steuer der Drohne lassen.

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Erscheinungsdatum 06.03.2023

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