Der Abschied war herzlich, die MD-80 war beliebt – bei Passagieren wie Piloten. Anfang September jedoch war die Zeit der eleganten Zweistrahler auch bei American Airlines endgültig zu Ende. Es sei ein „bittersüßer, aber wohlverdienter Ruhestand“, den die verbliebenen „Mad Dogs“ nun anträten, verkündete American damals – und schickte ihre letzten MD-80 nach Roswell in die Wüste. Darunter auch die Flugzeuge mit den Kennzeichen N9621A und N501AA.
Techniker von Morgen lernen mit der MD-80
Dort aber blieben letztere nicht lange, denn American Airlines spendet die beiden Jets für schulische Zwecke: der Career Tech Campus in Oklahoma City und die Lewis University in Romeoville (Illinois) erhalten jeweils eine MD-80, um dem jeweiligen Techniker-Nachwuchs ein Objekt für praktische Übungen an die Hand zu geben. Die 21 Jahre alte N9621A ist bereits am Donnerstag nach Oklahoma City überführt worden und auf dem dortigen Will Rogers World Airport gelandet. Gestern machte sich dann auch N501AA auf die Reise zum Lewis University Airport in Romeoville. „Wenn wir die Zukunft der amerikanischen Techniker-Belegschaft ins Auge fassen, ist es wichtig, jetzt die nächste Generation von Fachkräften auszubilden“, begründete Kevin Brickner, Technik-Chef bei American die Entscheidung seines Arbeitgebers, die beiden MD-80 zu spenden. Dadurch erhielten die Studenten die Möglichkeit, während ihres Studiums praktische Erfahrung an einem Verkehrsflugzeug zu sammeln. Konkret sollen die Flugzeuge dabei mithelfen, angehende Techniker in Wartungs-, Reparatur- und Überholungsarbeiten (MRO) auszubilden. „So wie die MD-80 unsere eigene Belegschaft über 35 Jahre lang in ihrer beruflichen Entwicklung begleitet hat, wird sie dies nun auch für den Nachwuchs tun“, freut sich Brickner. „Wir sind stolz darauf, bei dieser Spende mit CareerTech und der Lewis University zusammenzuarbeiten. “

Bereits acht MD-80 gespendet
N9621A und N501AA sind nicht die ersten MD-80 der American Airlines, die nach ihrem aktiven Dienst eine zweite Karriere als Übungsobjekte antraten. Insgesamt stiftete die Airline nach eigenen Angaben seit 2009 acht ihrer ausrangierten „Mad Dogs“ für Bildungszwecke. Ein Teil davon steht heute im Museum, der Rest ist auf Berufs- und Hochschulen im ganzen Land verteilt. Die beiden nun zu dieser „Flotte“ hinzugestoßenen Exemplare sollen Anfang 2020 feierlich an ihren neuen Heimat-Standorten eingeweiht werden.