Die US-Luftfahrtbehörde FAA hat dem GE Catalyst die Musterzulassung erteilt. Das gab GE Aerospace am Donnerstag bekannt. Die Propellerturbine kommt in der einmotorigen Beechcraft Denali zum Einsatz und soll künftig auch die Eurodrohne antreiben.
Nach Angaben des US-Triebwerkshersteller absolvierten in die Zulassungstests mehr als 23 Testtriebwerke mehr als 8000 Stunden, hinzukommen 190 Komponententests. Das Catalyst ist nach Angaben von GE Aerospace ein rein europäisch entwickeltes Triebwerk. An der Entwicklung beteiligt waren neben GE Aerospace Advanced Technology in Garching bei München auch Avio Aero (Italien, Tschechien und Polen). Das Catalyst sei das erste Turboprop-Triebwerk, das nach den jüngsten Standards zugelassen wurde, die mehr als 20 neue Anforderungen enthalten, so GE Aerospace. Die strengen FAA-Vorschriften sind offenbar mit für die jahrelangen Verzögerungen verantwortlich.

Die Zulassung der Beechcraft Denali verzögerte sich wegen des verspäteten Catalyst.
Beim Catalyst handelt es sich um eine Triebwerksfamilie, die mithilfe verschiedener Getriebeversionen Leistungen zwischen 1200 und 1400 Wellen-PS liefert. Es verfügt über ein hohes Gesamtdruckverhältnis von 16:1, im Vergleich zu Wettbewerbern wie dem PT6 von Pratt & Whitney Canada und Honeywells TP331 soll es nach Angaben von GE Aerospace einen um 18 Prozent geringeren Treibstoffverbrauch und bis zu zehn Prozent höhere Leistung im Reiseflug aufweisen. GE führt im Catalyst zwei Stufen variabler Leitschaufeln und gekühlte Schaufeln in der Hochdruckturbine ein. Zudem kommen in der neuen Propellerturbine zahlreiche 3D-gedruckte Teile zum Einsatz, darunter Auffangwannen, Lagergehäuse und Brennkammerauskleidung.
Die Entwicklung des Catalyst begann 2015 unter dem Namen Advanced Turboprop (ATP). Der Erstlauf des neuen Aggregats erfolgte im Dezember 2017, der Erstflug am 30. September 2021 an einer modifizierten Beechcraft King Air 350.