Rolls-Royce: Wasserstoffpumpen im Kältetest

Rolls-Royce
Wasserstoffpumpen im Kältetest

Zuletzt aktualisiert am 21.12.2023
Wasserstoffpumpen im Kältetest
Foto: Rolls-Royce

Minus 253 Grad Celsius: So kalt muss Wasserstoff gelagert werden, damit er flüssig bleibt. Diese Temperaturen stellen nicht nur eine Herausforderung für die Tanks künftiger Wasserstoff-Flugzeuge dar, sondern auch für Treibstoffleitungen und -pumpen. Rolls-Royce hat nun eine Testreihe begonnen, die sich mit der Treibstoffzuführung von Flüssigwasserstoff beschäftigt.

Auf einer speziellen Testanlage in Solihull, Großbritannien, wurden Versuche mit kryogenen Flüssigwasserstoff-Pumpsystemen für die Luftfahrt durchgeführt, wie Rolls-Royce am Mittwoch mitteilte. Dabei gehe es um die zentrale technische Herausforderung, flüssigen Wasserstoff mit niedrigem Druck und einer Temperatur von unter -250 Grad Celsius so unter Druck zu setzen, dass er zur Verbrennung in ein Triebwerk gepumpt werden könne, so Rolls-Royce.

Vorarbeiten für Tests mit Pearl-Triebwerk

Die ersten Tests konzentrieren sich nach Angaben des Triebwerksherstellers auf die Kühlung der Pumpe und ihr Verhalten unter kryogenen Bedingungen. Weitere Tests sollen Anfang 2024 folgen.

Die Versuche sind Teil eines Projekts, das Rolls-Royce und easyJet 2022 ins Leben gerufen haben. Ziel ist es, die Entwicklung von Wasserstoff-verbrennenden Fluggasturbinen voranzutreiben. 2022 hat Rolls-Royce in Boscombe Down bereits ein AE2100-Triebwerk mit Wasserstoff am Boden betrieben. Im September wurde beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln eine Vollringbrennkammer des Pearl 700 mit Wasserstoff getestet.

Für die Zukunft ist ein vollständiger Bodentest eines Pearl-15-Triebwerks, zunächst mit gasförmigem Wasserstoff und später auch mit Flüssigwasserstoff geplant. Auch eine Erprobung in der Luft ist angedacht.