Ohne Zweifel ist der erste Neuzugang im jungen Jahr eine ganze Nummer kleiner als der letzte im vergangenen Jahr, doch vom musealen Wert her, muss sich der leichte Allzweckhubschrauber Hughes 269A nicht hinter der Silbergams verstecken. Diese wird übrigens im Frühjahr auf das Dach des Museums an ihren neuen Stammplatz gehoben.
Der von der Firma Hughes Helicopters entwickelte Hubeschrauber flog erstmals 1956 und war unter der Bezeichnung YHO-2HU außerdem bei US-Armee im Einsatz. Der vielseitige Helikopter wurde vor allem in der Pilotenschulung, für Beobachtungszwecke, Polizeiaufgaben und in der Sportfliegerei eingesetzt. Museumsleiter Clemens Aulich berichtet von einer weiteren Art, den Hubschrauber zu nutzen: „Besonders spannend, zumindest für Europäer, ist der Einsatz als „fliegender Hütehund“ im Herdentrieb auf großen australischen und amerikanischen Farmen. Der Hubschrauber vereinfachte die Arbeit der Farmer und Cowboys, um die immer größer werdenden Herden kontrollieren zu können, da er besonders agil und in Bodennähe sehr gut zu manövrieren ist.“ Die Weiterentwicklung des Hubschraubers, die Schweizer 300, wird seit 1970 als ziviler Hubschrauber von der Firma Schweizer, einem Tochterunternehmen von der Sikorsky Aircraft Corporation, produziert. Das grundlegende Design hat sich seitdem nicht verändert.
Sonderaktion für den Landkreis Harz und Goslar
Das im Museum gezeigte Exemplar ist in Hangar 3 ausgestellt und wurde bis Ende 2017 noch geflogen. Seit einem Motorschaden ist er stillgelegt und entgeht im Museum dem Schicksal eines Ersatzteilspenders für andere, immer noch fliegende Hubschrauber, dieses Modells. Er ist der einzige Hubschrauber dieses Typs, der in einem Luftfahrtmuseum in Deutschland besichtigt werden kann. Für alle Einwohner der Landkreise Harz und Goslar bietet sich bis zum 31. Januar eine besondere Gelegenheit, den Neuzugang des Museums zu besichtigen: bei der sich speziell an Einheimische richtenden Aktion, zahlen sie nach Vorlage des Personalausweises nur den halben Eintrittspreis. Das Luftfahrtmuseum öffnete seine Türen erstmals am 01. Juni 1999 für seine Besucher auf dem ehemaligen Betriebsgelände des Elektromotorenwerks Wernigerode. Das Museum verfügt über weit mehr als 1000 Exponate der Luftfahrtgeschichte sowie insgesamt über 100 Flugzeuge und Helikopter, von denen circa 60 im Wechsel in der Exposition ausgestellt werden.