Wie so oft im Smartphone-Zeitalter ist der Horrorcrash von Dallas auf zahlreichen Amateurvideos dokumentiert. Die Aufnahmen zeigen aus verschiedenen Blickwinkeln, wie die King Cobra sich mit hohem Fahrtüberschuss der B-17 von links hinten auf gleicher Höhe annähert. Da der Pilot seinen Jäger zu diesem Zeitpunkt mit deutlicher Querlage in eine Linkskurve steuerte, befand sich der Bomber mutmaßlich im toten Winkel unterhalb des Jägers und war aus dem Cockpit der Kingcobra nicht zu sehen. Kurz darauf touchiert die King Cobra die B-17 direkt am Flügel-Rumpf-Übergang, woraufhin der Rumpf hinter den Tragflächen bricht und beide Flugzeuge innerhalb von nur drei Sekunden auf dem Boden aufschlagen und explodieren.

Beide Flugzeuge gehörten zur Commemorative Air Force, einem Verein, der bereits in den 1950er Jahren mit dem Ziel gegründet wurde, von jedem Flugzeug, das im Zweiten Weltkrieg flog, mindestens ein Exemplar zu erhalten. Die CAF gilt als größter Verein für historische Flugzeuge weltweit, in dem gut 12000 Mitglieder mehr als 180 Flugzeuge für die Nachwelt erhalten. Die Boeing B-17 mit dem Spitznamen Texas Raiders gehörte seit mehr als 50 Jahren zur CAF-Flotte.
US-Airshows mit hohen Standards
Wie es zu dieser tragischen Kollision kommen konnte, ist so kurz nach dem Unglück völlig unklar. Die Besatzungen der historisch wertvollen Flugzeuge sind im Allgemeinen erfahren, zudem werden gefährlich Flugmanöver bei derartigen Displays weitgehend vermieden. Überdies gelten bei US-Airshows zumeist extrem hohe Sicherheitsauflagen. Bei diesem als `Bombers Parade´ bezeichneten Display handelt es sich normalerweis um einfache Vorbeiflüge der Formationen, bei denen die verschiedenen Flugzeugtypen entsprechend in der Höhe gestaffelt sind, sodass sie sich nicht in die Quere kommen. Warum die P-63 diese Höhenstaffelung nicht folgte, ist unklar.
Laut Berichten US-amerikanische Medien haben die amerikanische Zivilluftfahrtbehörde FAA und die Unfalluntersuchungsstelle NTSB die Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen. Zur Anzahl der Opfer gab es zunächst keine genauen Angaben.