Schweiz startet zweite Angebotsrunde im Air2030-Wettbewerb

Air2030-Fighterwettbewerb
Schweiz startet zweite Angebotsrunde

Veröffentlicht am 10.01.2020
Boeing F-18 Hornet und Northrop F-5E Tiger der Schweizer Luftwaffe.
Foto: VBS

Wie armasuisse mitteilte, erwartet man die neuen Angebote von Deutschland (Airbus Eurofighter), Frankreich (Dassault Rafale) und die USA (Boeing F/A-18 Super Hornet und Lockheed-Martin F-35A) bis August.

Die zweite Offertanfrage basiert auf der Analyse der ersten Angebote, von Erkenntnissen aus Flug-, Simulator- und Bodenerprobungen, sowie Audits bei den Betreibern der evaluierten Kampfflugzeuge. Gesucht wird „die für die Schweiz vorteilhafteste Offerte“.

Die einzureichenden Unterlagen müssen laut armasuisse folgende Elemente enthalten:

Preis für 36 und 40 Flugzeuge inklusive definierter Logistik und Bewaffnung als verbindlicher Ausgangspunkt für die Detailverhandlungen mit dem gewählten Kandidaten nach dem Typenentscheid

Angebote zur Kooperation zwischen den Streitkräften und den Beschaffungsbehörden der Schweiz und jenen des Lieferlandes

angestrebte oder bereits angebahnte Offset-Projekte

Der Ausgangspunkt zur Bestimmung der Anzahl Kampfflugzeuge ist die Auftragserfüllung bei erhöhten Spannungen. „Bei erhöhten Spannungen muss die Luftwaffe während mindestens vier Wochen permanent mit mindestens vier Flugzeugen in der Luft patrouillieren können, um die Lufthoheit zu wahren, die unbefugte Benutzung sowie Verletzungen des Schweizer Luftraums zu verhindern und damit beizutragen, dass sich die Schweiz aus bewaffneten Konflikten heraushalten kann“ heißt es.

Zudem stellt die Luftwaffe mit den neuen Kampfflugzeugen den Luftpolizeidienst rund um die Uhr sicher, verteidigt während einer beschränkten Zeit den Luftraum und unterstützt die Bodentruppen im Verteidigungsfall.

Am 10. Januar 2020 hat armasuisse ebenfalls die zweite Offertanfrage an die Regierungsstellen der in Frage kommenden Herstellerfirmen der neuen Systeme der bodengestützten Luftverteidigung grösserer Reichweite übergeben: Frankreich (Eurosam SAMP/T) und die USA (Raytheon Patriot).

Die Offerten sollen unter anderem folgende Elemente enthalten:

Preis für die Systeme der bodengestützten Luftverteidigung grösserer Reichweite zur Abdeckung von mindestens 15'000 km2 inklusive definierter Logistik und Bewaffnung als verbindlicher Ausgangspunkt für die Detailverhandlungen mit dem gewählten Kandidaten nach dem Typenentscheid

Angebote zur Kooperation zwischen den Streitkräften und den Beschaffungsbehörden der Schweiz und jenen des Lieferlandes

angestrebte oder bereits angebahnte Offset-Projekte

Mit den Informationen aus der zweiten Offerte und den Erkenntnissen aus den verschiedenen Erprobungsaktivitäten wird der Gesamtnutzen jedes Systems ermittelt. Die Gegenüberstellung von Gesamtnutzen und -kosten sowie den jeweiligen Risiken erfolgt erst nach einer zur erwartenden Referendumsabstimmung.

Die Resultate fliessen zusammen mit einer umfassenden Risikoanalyse in den Evaluationsbericht, in dem der jeweilige Gesamtnutzen des neuen Kampfflugzeugs bzw. des neuen Systems der bodengestützten Luftverteidigung grösserer Reichweite den Beschaffungs- und Betriebskosten für 30 Jahre gegenübergestellt wird. Der Typenentscheid erfolgt durch den Bundesrat.