Tarnen und Täuschen ist nicht unbedingt das Metier der Jets, die bei den Trainings der japanischen Luftwaffe (JASDF) den Aggressor simulieren. Die F-15 Eagle der Tactical Fighter Training Squadron, japanisch Hiko Kyodogun, sind bei den Piloten der Einsatzverbände nicht nur als harte Gegner bekannt, sondern auch als ausgesprochen bunte Vögel: Neun F-15 stehen aktuell unter dem Kommando der Hiko Kyodogun, und kaum eine gleicht der anderen. Während andere Luftwaffen ihre Feinddarsteller oft im Tarnmuster potenzieller Feindstaaten ansprühen, wecken die Eagles der japanischen Aggressors mit ihren farbenfrohen Fantasieanstrichen eher Erinnerungen an den "Fliegenden Zirkus" des Manfred von Richthofen.

In ganz Japan unterwegs
Die japanische Aggressor-Staffel, 1981 aufgestellt und seit 1990 mit der Eagle ausgerüstet, besteht aus einsitzigen F-15J und zweisitzigen F-15DJ, die in Japan bei Mitsubishi in Lizenz gebaut wurden. Ihre Basis haben die bunten Adler seit Sommer 2016 auf dem internationalen Flughafen von Komatsu, den die JASDF gemeinsam mit dem zivilen Luftverkehr nutzt. Die ihnen zugedachte Rolle als Sparringspartner bringt es jedoch mit sich, dass die Jets der Hiko Kyodogun oft auf Basen im ganzen Land zu Gast sind. Für Beobachter und Fans sind diese Besuche stets ein Highlight – für die ortsansässigen JASDF-Piloten bedeutet das Erscheinen der Hiko Kyodogun vor allem eins: schweißtreibendes Training.
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Japanische Tiger-Eagle
In Zukunft werden sie es dabei auch mit einer waschechten Raubkatze zu tun bekommen, denn zu den bunt gemusterten Maschinen gesellt sich ab sofort eine F-15DJ im Tiger-Look: Der Zweisitzer mit der Kennung 32-8083 war bislang mit grünem Muster unterwegs, nun präsentierte die Hiko Kyodogun auf Twitter die Maschine als gestreiften Blickfang in Orange und Schwarz. Während draußen in Komatsu der Schnee vom Himmel fiel, schwangen Mitglieder der Staffel im beheizten Hangar die Farbpistole. Das Ergebnis kann sich sehen lassen – der Frühling kann kommen.