Nach 21 Monaten im Tiefschlaf
Der erste Etihad-Superjumbo ist wieder zu Hause

Nach dem Koma kam die Reha: Ende Januar küssten Techniker in Teruel die erste A380 von Etihad wach, ließen sie zur Wartung nach Tarbes ausfliegen. Jetzt ist der Superjumbo von dort aus in seine Heimat Abu Dhabi zurückgekehrt – und rüstet sich für neue Taten.

Der erste Etihad-Superjumbo ist wieder zu Hause
Foto: Tarmac Aerosave (Screenshot)

Alle Ritzen zugeklebt, die Triebwerke verkleidet, die Räder eingehüllt: So präsentierte sich der Airbus A380 mit der Kennung A6-APG seit dem Frühjahr 2021 den Zaungästen an Europas größtem Flugzeugparkplatz. Der goldbraune Etihad-Superjumbo mit der "Choose South Korea"-Sonderlackierung am Rumpf war nach gut einem Jahr Corona-bedingter Pause, die er am Heimat-Airport Abu Dhabi verbracht hatte, am 19. April 2021 zum Einlagern ins spanische Teruel geflogen. Zusammen mit fünf Schwesterflugzeugen ließ sich die A6-APG vor Ort von den Profis der Firma Tarmac Aerosave ins künstliche Koma versetzen und fortan tatenlos die Sonne Aragoniens auf den Rücken scheinen – 21 Monate lang. Doch im Januar 2023 ging im Inneren der sieben Jahre jungen A380 endlich wieder das Licht an. Die Kleber verschwanden von den Türen, die Räder wurden freigepellt, die Triebwerke entkleidet: Etihad hatte kurz davor beschlossen, entgegen früherer Verlautbarungen vier ihrer zehn A380 für die Rennstrecke nach London-Heathrow wiederzubeleben. Und die A6-APG ist augenscheinlich die erste Vertreterin des glücklichen Quartetts.

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Patrick Zwerger
Die A6-APG im Juni 2021 an ihrem "Schlafplatz" in Teruel: Die Zeit des Dahindämmerns ist vorbei, bald schon wird sie wieder Passagiere fliegen.

Aus dem Tiefschlaf in die Reha

Am 30. Januar verließ die "Choose Korea"-A380 ihre spanische Ruhestätte auf dem Luftweg – und begab sich nach Tarbes-Lourdes in Frankreich, wo Tarmac Aerosave einen weiteren großen Flugzeugparkplatz unterhält. Der allerdings umfasst zugleich auch einen fertigen A380-Wartungshangar, während in Teruel ein Pendant dazu gerade erst gebaut wird. In besagtem Hangar verschwand die A6-APG kurz nach ihrer Ankunft – für die Reha, die nach fast zwei Jahren Koma unumgänglich ist. Das zuständige Fachpersonal päppelte den Jet im Superjumbo-Sanatorium wieder auf – bis er schließlich am 9. März die Reise nach Hause antreten konnte: Nach sechs Stunden und 49 Minuten Flugzeit berührte die A380 in Abu Ahabi zu nachtschlafender Stunde, am 10. März um 2:51 Uhr Ortszeit wieder heimischen Boden – zum ersten Mal seit April 2021.

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Erst Training, dann Liniendienst

Am Abu Dhabi International Airport, dem Drehkreuz von Etihad Airways, erhält die A6-APG nunmehr den letzten Schliff, wird mit Piloten und Kabinencrews den Praxisbetrieb proben, bevor sie spätestens zum Sommer wieder aktiv ins Liniengeschehen eingreift. Am 15. Juli, so heißt es, soll der erste A380-Flug von Etihad nach Heathrow abheben. Welche drei Schwestermaschinen die A6-APG bei ihrem unverhofften Comeback begleiten werden, steht noch nicht offiziell fest. Das dürfte sich allerdings bald ändern.

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