Einst war sie sein ganzer Stolz: Für 100 Millionen US-Dollar kaufte Donald Trump vor zehn Jahren dem – inzwischen verstorbenen – Microsoft-Mitgründer Paul Allen eine zum VIP-Jet aufgewertete Boeing 757-200 ab. Anschließend ließ er die Kabine des Jets nach seinem persönlichen Geschmack umrüsten. Das Ergebnis war ein Luxusliner par excellence, mit viel Gold und Glamour, einem Himmelbett zum Träumen und Platz für 43 Passagiere. "Travelling Trump Style" war fortan das Motto: Der schwarz-rot lackierte Zweistrahler mit dem Kennzeichen N757AF und dem großen "T" am Leitwerk wurde spätestens im Wahlkampf um die US-Präsidentschaft 2016 landesweit berühmt.
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Mit Leihmotor nach Louisiana
Nach diesen turbulenten Wochen jedoch verschwand die "Trump Force One" genannte 757 zunehmend von der Bildfläche. Immerhin standen dem frisch gewählten Präsidenten Trump nun die beiden Boeing VC-25A der Regierungsflotte zur Verfügung. Seine persönliche 757 flog nur noch selten – und irgendwann gar nicht mehr: 2019 wurde sie auf dem Stewart International Airport nördlich von New York eigemottet. Erst als Trump vor rund einem Jahr die Wiederwahl als Präsident verwehrt blieb, richtete sich die Aufmerksamkeit von "The Donald" wieder auf das inzwischen 30 Jahre alte Flugzeug. Er wolle es wieder flottmachen, ließ er im Frühjahr 2021 verlauten. Zu diesem Zweck solle die 757 zur Generalüberholung auf den Chennault International Airport nach Louisiana überführt werden. Das wiederum gestaltete sich als schwierig, denn der "Trump Force One" fehlte ein Triebwerk – weshalb sich der Trump-Tross bereits Ende 2020 auf die Suche nach einem Leihmotor begeben hatte, der für den Überführungsflug herhalten sollte.

Ungeplanter Zwischenstopp
Den hat Trumps Gefolgschaft nun offenbar gefunden, denn seit Kurzem steht die "Trump Force One" nicht mehr in New York. Bereits am 1. November hat die 757 ihren Langzeitparkplatz verlassen und ist am Flughafen Chennault eingetroffen. Allerdings scheint der Flug nicht unbedingt planmäßig verlaufen zu sein, denn anstatt das nicht einmal 1.000 Kilometer entfernt gelegene Ziel vor den Toren der Stadt Lake Charles direkt anzusteuern, legte die N757AF auf halbem Weg einen überraschenden Zwischenstopp in Nashville ein. In einem – inzwischen gelöschten – Mitschnitt des Funkverkehrs, der im Internet kursierte, sprach ein Lotse des Flughafens von einem "emergency inbound". Nach einem ungewöhnlich raschen Sinkflug landete die 757 wenig später sicher in Nashville.
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Nach Wartung "besser denn je"
Allzu schwerwiegend jedoch kann das Problem nicht gewesen sein, denn bereits eine Stunde später setzte die "Trump Force One" ihre Reise nach Lake Charles fort. Dort soll sie nun komplett auf links gekrempelt und neu lackiert werden, um bald wieder in vollem Glanz zu erstrahlen. Dass er dabei keine Kompromisse machen möchte, hatte Trump bereits im Mai unterstrichen: "Wenn sie fertig ist, wird sie besser denn je sein", so der Ex-Präsident in gewohnt selbstbewusstem Ton.