E195-E2 für Azul: Ein Paradiesvogel mit 58 Farben

Embraer E195-E2 für Azul
Das wohl bunteste Flugzeug Südamerikas

Veröffentlicht am 05.12.2020

Azul selbst spricht vom farbenfrohsten Flugzeug in ganz Südamerika – und dürfte damit ziemlich Recht haben. Zehn Tage lang bemalten die Lackierprofis der Firma Tintas Coral im Embraer-Werk São José dos Campos die neue E195-E2 für Brasiliens drittgrößte Airline mit einem wahren Feuerwerk an Farbtönen – vereint zu einem einzigartigen Kunstwerk, das die biologische Vielfalt der Regenwaldnation widerspiegeln soll. Insgesamt 58 Farben finden sich auf dem Rumpf des Zweistrahlers mit dem Kennzeichen PS-AEF. 28 davon wurden laut Embraer speziell für das Vorhaben kreiert. Sie sind das Werk der Firma Akzo Nobel, einem Global Player in Sachen Farbenherstellung.

Embraer

Blaue Spix-Aras auf dem Rumpf

Entworfen wurde das Kunstwerk von dem brasilianischen Graffiti-Künstler Luiz Pardal. Als Hauptmotiv setzte dieser insgesamt sechs blaue Spix-Aras auf den 41,5 Meter langen Rumpf des Flugzeugs, drei auf jeder Seite. Der Spix-Ara, portugiesisch "Ararinha Azul", ist eine endemische Papageienart aus Brasilien, die in freier Wildbahn heute als ausgestorben gilt. Lediglich in Gefangenschaft existieren noch einige Exemplare. Sie sollen nun in einem großangelegten Projekt wieder ausgewildert werden. Für Azul-Chef John Rodgerson ist dieser Umstand ein zusätzlicher Grund, ins Schwärmen zu geraten: "Das ist das schönste Flugzeug, das ich jemals gesehen habe", erklärte er stolz.

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Roboter halfen beim Farbauftrag

Technisch besteht die Lackierung laut Embraer komplett aus nichtkorrosiven Farben. Dies soll eine besonders lange Lebensdauer des Kunswerks garantieren. "Die Farbe ist extrem haltbar und so konzipiert, dass sie den Kräften standhält, die normalerweise zu Rissen führen – Regen, Reisegeschwindigkeit, Luftdruckänderungen sowie Starts und Landungen", so der brasilianische Flugzeugbauer. Mit 150 Kilogramm Gewicht sei das Kunstwerk zudem nicht viel schwerer als konventionelle Anstriche. Aufgetragen wurde es im Übrigen nicht von Hand, sondern mit Hilfe von Robotern.