Mittelfristig liegt der Fokus auf Geschäftsreisenden: mit Tagesrandverbindungen will Lübeck Air ihnen das Pendeln zwischen Lübeck und den südlichen Metropolen ermöglichen – Verbindungen, "die man mit dem Flugzeug gut anbieten kann", sagt CEO Jürgen Friedel im Podcast "Luftraum". Laut Friedel sind die Geschäftsreisenden noch zurückhaltend, dafür nutzen Touristen die neue Flugverbindung. "Da kommt uns der Trend hin zu Urlaub im eigenen Land entgegen."

Großer Sitzabstand und regionales Essen
Mit Preisen um die 200 Euro hin und zurück sieht Friedel seine Airline in guter Konkurrenz zur Bahn – und verspricht dabei mehr Komfort: "Wir haben mit der ATR 72 ein wunderbares Flugzeug, das frisch renoviert ist. Die Sitze sehen aus wie neu und insbesondere der Sitzabstand von 90 cm ist toll." Statt der möglichen 70 sind in der Maschine nur 60 Sitze eingebaut. "Darüber hinaus haben wir in jeder Buchungsklasse regionales Essen vorgesehen, das hier bei uns in der eigenen Küche produziert und frisch serviert wird."

Codeshare mit Lufthansa?
Lübeck Air, die aktuell unter dem AOC der dänischen Air Alsie fliegt, soll für den Flughafen Lübeck nur der Anfang eines umfangreicheren Liniengeschäftes werden. Ziel ist es, weitere Airlines in den Norden zu locken. Kein leichtes Vorhaben in einer Zeit, in der Regionalflughäfen um wirtschaftlich um ihr Überleben und politisch um ihre Existenzberechtigung kämpfen. Friedel setzt auf die robuste Wirtschaftskraft in Lübeck und auf die hohe Qualität seines Produktes. "Wir haben ganz klar gesagt, wir machen das gut. Wenn man das Essen selbst macht, ist es vielleicht etwas teuer, aber ich hoffe doch, dass die Qualität sich am Ende durchsetzt." Für die Zukunft kann er sich Codeshare-Abkommen mit Lufthansa oder anderen Partnern vorstellen – "dann können unsere Kunden in München oder Stuttgart durchchecken."