Der Fehler sei nach der Rückkehr von einem fünfeinhalbstündigen Testflug nach Hawaii am 16. August bei Boden-Routinekontrollen am 777-9-Prototyp WH003 entdeckt worden, meldete erstmals die Webseite "The Air Current" aus Seattle. Demnach seien Risse am "Thrust Link" aufgetreten, dem wichtigsten strukturellen Teil der Triebwerksaufhängung. Der Thrust Link, er sieht aus wie eine Stange, auf der Grafik oben rechts, funktioniert wie die Deichsel einer Kutsche. Er überträgt den Schub des Triebwerks in die Flugzeugstruktur.
Problem trat auch bei anderen Flugzeugen auf
Laut "Air Current" wurde das gleiche Problem auch an zwei weiteren Testflugzeugen entdeckt. Boeing habe daraufhin den Testflugbetrieb mit der gesamten 777-9-Flotte ausgesetzt. Boeing trifft das Problem zu einem besonders ungünstigen Zeitpunkt. Nach längeren Verspätungen war gerade erst die Type Inspection Authorization der FAA ergangen, die lange ersehnte Freigabe für die FAA-Zulassungsflugtests. Nun ruhen die Testflüge wieder.
Riesenantrieb wurde ausführlich getestet
Das Triebwerk GE9X ist bereits seit 2020 FAA-zugelassen. Es hat bei Testläufen bis zu 597 kN Schub erreicht und ist damit das stärkste zivile Flugzeugtriebwerk. GE hatte den besonders wirtschaftlichen, leisen und sauberen Antrieb in fast 5000 Teststunden und bei 8000 simulierten Flugzyklen am Boden, sowie bei 72 Testflügen mit 400 Stunden Dauer auf einer hauseigenen Test-Boeing 747 vermessen und geprüft.
UPDATE vom 22. August:
Das beschädigte Flugzeug WH003 steht in Hawaii am Boden, nicht in Seattle, wie es in der ersten Fassung hieß.