Die Zeitung "Seattle Times" berichtete unter Berufung auf Boeing-Mitarbeiter, Boeing-Zivilflugzeugbauchef Ray Conner habe die Beschäftigten am Mittwoch in einem internen Webcast auf verschärfte Kostensenkungsmaßnahmen eingeschworen, zu der auch ein Personalabbau gehöre. Neben einem freiwilligen Ausscheiden und Frühpensionierungen würden betriebsbedingte Kündigungen nicht ausgeschlossen. Zunächst sollten Managementstellen abgebaut werden. Betroffen seien aber auch die Programme 777 und 747 in Everett, deren Produktionsraten in diesem Jahr sinken. Der Ton der Mitteilung lasse auf einen geplanten, deutlichen Stellenabbau schließen. In dieser Sache habe die Unternehmensführung auch die Gewerkschaften kontaktiert.
Ray Conner habe beklagt, dass Boeing derzeit Aufträge an Airbus verliere, darunter besonders massiv an die A321neo. Noch in diesem Jahr müsse Boeing entscheiden, ob noch ein Programm oberhalb der 737 aufgelegt werde. Dessen zu erwartende Entwicklungskosten liefen aber dem erhofften Sparerfolg entgegen. Der US-Hersteller könne derzeit die Preise seines europäischen Konkurrenten nicht parieren. Ein Problem sei auch die Boeing 787, deren Herstellung noch zu teuer sei, so dass die hohen Anlaufkosten des Programms noch nicht wieder eingespielt werden könnten. In der reinen Produktion erreicht der Dreamliner aber, laut Boeing, mittlerweile schwarze Zahlen.
Ausgenommen von der Kürzungen ist die neue Boeing 737 MAX, deren Produktion in Renton derzeit stark hochläuft.