Einst war sie das erste einsatzfähige Kampfflugzeug mit Tarnkappe, streng geheim und sagenumwoben. Seit Oktober 1983 im Dienst bei der US Air Force, wurde die Existenz der Lockheed F-117A Nighthawk erst fünf Jahre später, im November 1988, offiziell bestätigt. 2008 schickte die Air Force ihre letzten F-117 in den Ruhestand, ließ sie auf dem Gelände der Tonopah Test Range in Nevada einlagern. Doch die Geschichte des Stealth-Jets war damit nicht zu Ende – ganz im Gegenteil!

Die Rückkehr der F-117A
Denn während einzelne F-117A in den Folgejahren demilitarisiert wurden und in diversen Museen ihre letzte Ruhestätte fanden, kehrten andere in die Luft zurück: Aus dem Umfeld der Tonopah Test Range, auch bekannt als "Area 52", gab es immer wieder Berichte von Augenzeugen, die eine der eigentlich ausgemusterten F-117A im Flug beobachtet hatten. Ab 2019 tauchten die F-117 erstmals auch fernab ihres Alterssitzes auf und machten das als "Sidewinder Low Level Route" bekannte Tieffluggebiet in Kalifornien unsicher. Schließlich veröffentlichte die USAF im September 2021 selbst Fotos zweier F-117A, die in Fresno (Kalifornien) gemeinsam mit dort stationierten F-15C trainierten – und machte das Comeback der Stealth-Legende damit offiziell. Seit Januar 2021 darf die F-117A überdies wieder offiziell von US-Tankern in der Luft mit Sprit versorgt werden – was den Aktionsradius der untoten Stealth-Fighter massiv erweitert. Ende März 2024 folgte die Zulassung für die KC-46A Pegasus.

Trainingspartner und Testflugzeug
Heute ist die Lockheed F-117A Nighthawk ein begehrter Sparringspartner für US-Kampfpiloten, eignet sie sich doch bestens, um im Training die Eigenschaften moderner Stealth-Kampfjets gegnerischer Luftstreitkräfte zu simulieren. Außerdem imitieren die Nighthawks feindliche Marschflugkörper, helfen bei Tests neuer Radarsysteme oder Oberflächenbeschichtungen. Rund 45 F-117A befinden sich momentan noch im Besitz der US Air Force, wie eine Sprecherin Anfang 2023 gegenüber dem Portal Business Insider erklärte. Gut zehn davon seien bereits an Museen versprochen, doch ein Teil der Flotte soll noch auf Jahre hinaus weiterfliegen – wenn es nach dem Willen des Pentagons geht, bis mindestens 2034.

Stealth-Fighter-Wartung
Damit das klappen kann, suchte die Air Force im Herbst 2022 aktiv nach Vertragspartnern für die Wartung und Instandhaltung der F-117A in Tonopah. Im September 2022 veröffentlichte das Air Force Test Center eine entsprechende Informationsanfrage (RFI). Angestrebt wird darin ein Zehnjahresvertrag, gültig ab dem 1. Januar 2024. Dieser soll vorrangig Leistungen umfassen, die einen dauerhaften, "eingeschränkten Flugbetrieb" der F-117A in Tonopah garantieren. Dazu zählt, neben klassischen Wartungsaufgaben, auch die Aufrechterhaltung der Tarnkappeneigenschaften. Entsprechend setzt die Air Force bestimmte technische Fähigkeiten und Erfahrungen voraus – etwa beim Umgang mit bildgebenden Diagnosesystemen, um Schäden in der radarabsorbierenden Beschichtung der F-117A zu erkennen und auszubessern.
Schrittweise Abrüstung
Gleichzeitig soll sich das Partnerunternehmen auch um die Pflege eingelagerter Maschinen sowie um die schrittweise Deklassifizierung der Nighthawk-Flotte kümmern. Die Rede ist von zwei bis drei Flugzeugen, die pro Jahr abgerüstet und entweder zur Verschrottung oder zur Weiterverwendung als Ausstellungsstücke freigegeben werden sollen. Theoretisch ist es damit sogar vorstellbar, dass die letzten F-117A erst Ende der 2030er-Jahre endgültig das Zeitliche segnen. Zumindest aber dürfte der Weiterbetrieb bis 2034 mehr der weniger gesichert sein. Die offizielle "Ausmusterung" der Nighthawks wird dann mehr als ein Vierteljahrhundert zurückliegen...