Kommt die F-35? Wie sieht das Flugprogramm aus? Wird es überhaupt eines geben? Oder zeigt man vor Ort etwa gar keine richtigen Flugzeuge? Fragen wie diese sind es, die aktuell eine Vielzahl von Luftfahrtfans in ganz Deutschland umtreiben, wenn sie an die ILA 2022 denken. Die, nach eigenem Bekunden, größte Luftfahrtmesse Deutschlands findet dieses Jahr vom 22. bis zum 26. Juni endlich wieder statt – nach coronabedingter Zwangspause erstmals seit vier Jahren. Doch mit der Luftfahrtschau, die in Berlin noch 2018 rund 180.000 Menschen begeisterte, wird das neue Konzept, mit dem die ILA heuer an der Start geht, nur noch wenig gemeinsam haben. Das unterstrichen die Veranstalter heute Vormittag einmal mehr im Rahmen einer Pressekonferenz.
"Nichts, was qualmt, stottert und stinkt"
So wird das Flugprogramm in diesem Jahr eher minimalistisch ausfallen – bedingt vor allem durch die unmittelbare Nähe zum BER, dessen regulärer Betrieb durch die ILA-Vorführungen nicht tangiert werden darf. Die Rede war von "drei bis vier ausgewählten Darbietungen" pro Tag. Besondere Publikumshöhepunkte, etwa der Auftritt von Kunstflugstaffeln oder historischen Flugzeugen, sind aber ohnehin nicht eingeplant. Es werde vor Ort nichts zu sehen geben, "was qualmt, stottert und stinkt", so Mirja Schüller vom Mitveranstalter BDLI. Das passe nicht in das selbstauferlegte Konzept, die ILA unter dem Motto "Pioneering Aerospace" zum Schauplatz zukunftsweisender Technologien und nachhaltiger Luftfahrt zu machen.
Dennoch werde es natürlich Flugbewegungen geben, und auch ein Static Display sei eingeplant, wenn auch deutlich kleiner als man es aus früheren Tagen kennt, erklärte ILA-Projektleiterin Heike Hemmer von der Messe Berlin. Welche Fluggeräte sich dort die Ehre geben, darüber hüllen sich die Verantwortlichen noch in Schweigen. Es werde aber auch Großgerät zu sehen geben – und natürlich Exponate der Bundeswehr. Hersteller wie Airbus, Boeing und Lockheed Martin hätten als Aussteller bereits zugesagt – wie ihre Präsenz im Detail ausfallen wird, bleibt aber unklar. Als Highlight nannte die Messe außerdem den Volocopter, das Elektro-Flugtaxi des gleichnamigen Herstellers aus Bruchsal, das in Berlin einen Auftritt haben soll.

Zuschauer-Limit und Online-Vorverkauf
Allgemein wird deutlich, dass sich das neue Konzept der ILA verstärkt auf das Fachpublikum fokussiert und damit den Ruf als Groß-Event für die luftfahrtbegeisterten Massen zu guten Teilen preisgibt. So wird es vor Ort auch an den Publikumstagen am Wochenende eine Höchstteilnehmerzahl von 10.000 Personen pro Tag geben. Tickets sind überdies, für alle Tage, ausschließlich online im Vorverkauf zu erwerben. Auf dem Gelände selbst wird es keine Verkaufsstellen für Eintrittskarten geben.
Hat man die Messe dann an einem der Veranstaltungstage mit vorab erstandenem Ticket betreten, liegen die Schwerpunkte vor Ort auf Branchentreffs und Konferenzen, die sich verstärkt mit grünen Technologien, Nachhaltigkeit und einer klimaneutralen Zukunft der Luftfahrt befassen werden. Eine Verschiebung dieses Schwerpunkts in Richtung Militär ist laut den Veranstaltern – trotz der aktuellen Weltlage – gegenwärtig nicht geplant.