Irkut MS-21 rutscht von der Runway in den Schnee

Zwischenfall bei Flugtest
Irkut MS-21 steckt im Schnee

Veröffentlicht am 18.01.2021

Die Erprobung der Irkut MS-21 läuft auf Hochtouren. Alle fünf Prototypen sind inzwischen flügge. Im Dezember 2020 waren sie zusammen mehr als 47 Stunden in der Luft. 2021 soll die Schlagzahl der Flugtests weiter erhöht werden, damit das Ziel, im Jahr darauf die Zulassung zu erhalten, realistisch bleibt. Bislang blieben die Flugtests, die schwerpunktmäßig in Schukowski vor den Toren Moskaus stattfinden, ohne nennenswerten Zwischenfall. Heute jedoch unternahm eine der Testmaschinen einen unfreiwilligen Ausritt in den Schnee.

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Untersuchung läuft

Aufnahmen des russischen Fernsehsenders REN TV zeigen die MS-21 abseits der Landebahn – bis zur Unterkante der Triebwerksgondeln steckt das Flugzeug in der weißen Pracht. Dem Vernehmen nach handelt es sich dabei um den ersten Prototypen mit der Hecknummer 73051, der am 28. Mai 2017 erstmals flog. Was genau passierte, war zunächst unklar. Inzwischen hat sich der Hersteller der MS-21, die staatliche United Aircraft Corporation, via Twitter zu Wort gemeldet. Demnach kam der Zweistrahler während einer Notbremsung mit simuliertem Triebwerksausfall von der Runway ab. Dabei sei niemand verletzt worden, heißt es weiter. Systemausfälle und sichtbare Schäden am Flugzeug habe man ebenfalls nicht festgestellt. Die Ursachen des Vorfalls würden nun untersucht.

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Russischer Hoffnungsträger

Die Irkut MS-21 ist der große Hoffnungsträger der zivilen Luftfahrtindustrie Russlands. Der moderne Mittelstreckenjet soll es technisch mit dem Airbus A320neo aufnehmen können. Während die ersten vier Flugzeuge, wie die A320neo, von Pratt & Whitneys Getriebefan PW1000G angetrieben werden, setzt Irkut beim fünften Prototypen auf Triebwerkstechnik made in Russia: unter den Flügeln der Testmaschine feierten im Dezember 2020 die neu entwickelten PD-14-Turbofans Premiere. Der in den heutigen Zwischenfall verwickelte erste Prototyp soll im Laufe des Jahres ebenfalls auf PD-14 umgerüstet werden.